Donnerstag, 28. Februar 2013

2802, Dialog, Regen

Improvisationen der letzten Zeit




Sonntag, 24. Februar 2013

Musik Apps auf dem iPad Teil 2 - Chordbot

Im zweiten Teil meiner Vorstellungsrunde für iPad Musik Apps geht es um das Songwriting. Das Prinzip von Chordbot ist einfach und schnell erklärt. Man hat die Möglichkeit Akkorde einzufügen und zu bestimmen, wie lang sie erklingen sollen. Eine richtig große Auswahl an Harmonien von Major7 über 6/9 bis zu verminderten Akkorden und noch vielen anderen Erweiterungen setzt den Kadenzen kaum Grenzen. Außerdem kann man wählen, in welcher Lage und Akkordstellung die Harmonie erklingen soll. Ein Basston kann separat vom Akkord gewählt werden.

ChordBot - Songansicht

Erklingen? Da wären wir beim Thema Mixer. Im gleichnamigen Menü kann man festlegen, welche Instrumente meine Kadenz wiedergeben sollen. Eine Schlagzeugspur mit Einstellungen wie Soft, Medium, Hard und weiteren Varianten derer, ist genauso möglich wie Rhodes, Piano, Bass oder Gitarre. Aus den voreingestellten Pattern sucht man sich einfach was passendes zum Stil des Songs. Bis zu acht Instrumente kann ich so meine Kadenz spielen lassen.

Chordbot - Mixer
Man darf hierbei nicht vergessen, dass es darum geht, Akkordverbindungen auszuprobieren oder ein Play Along zum Mitspielen schnell zu kreieren. Die Funktion Song-o-matic hilft dabei, schnell so einen Track zu erstellen. Zur Auswahl stehen hier Plain Pop, Justified Jazz und Schoenberg Surprise. Zufällige Kadenzen in verschiedenen Begleitungen, wenn es mal schnell gehen soll. Die Songs können exportiert als Midi, wav oder App eigenes Format bzw. auch direkt per Mail versendet werden.

Ein Beispiel-Loop für die Song-o-matic Funktion bei ChordBot:





Einen eigenen Song würde ich damit nicht produzieren, weil die Pattern ja auch begrenzt Ausdruck ermöglichen und so etwas wenig mit einem echten eigenen Songwriting zu tun hat. Allerdings ist es ein gutes Tool, um Akkordprogressionen auszuprobieren und Ideen festzuhalten. Durch die verschiedenen Instrumente und Patterns hat man eine Menge Möglichkeiten nah an seine innere Idee des Songs heran zu kommen. Später kann man dann noch in einem anderen Programm oder am Instrument arrangieren.

Für Improtheater ist diese App dahingehend interessant, dass man schnell eine Songbegleitung herstellen, worauf man dann Improsongs singen kann. Für die Probe oder vielleicht sogar mal, wenn der Musiker krank ist, eine gute Sache für Auftritte.

Übrigens ist die App nicht nur im AppStore erhältlich, sondern auch für Android Systeme.
Über chordbot.com kommt Ihr zur Herstellerseite.



Dienstag, 19. Februar 2013

Musik Apps auf dem iPad Teil 1 - Gestrument

Sharing is Caring und so hab ich mir gedacht mal zu veröffentlichen, welche Apps ich auf dem iPad zum Musikmachen, Notenlesen, Theorie und mehr so benutze.

Gestrument

Wie der Name schon verraten soll, ist die App ein Musikinstrument, dass mit den Bildschirmgesten gesteuert und gespielt wird. Bis zu acht verschiedene Instrumente können gleichzeitig klingen, wenn man das Spielfeld berührt. Eingeteilt ist es in Tonhöhe und Notenwerte in xy-Achsen. Die Zweifinger-Geste nimmt Einfluss auf die Lautstärke. Man kann ein Generaltempo festlegen. Bewegt man seinen Finger nun entlang der y-Achse auf Höhe der abgebildeten Viertelnote, wechselt der Ton immer in Viertelschlägen entsprechend des Generaltempos. Fahre ich senkrecht auf der Sechszehntel Linie wechseln die Tonhöhen im Tempo von Sechzehntelnoten. Damit ist eine schnellere Melodie möglich. 

Jedes der acht Instrumente kann ein- und ausgeschaltet werden. Sie werden im Einstellungsmenu einzeln editiert. Es gibt eine große Auswahl an Instrumenten, die alle recht gut gesampled sind. Es ist für jedes Instrument editierbar, welchen Tonumfang es haben soll, wie oft Töne gewechselt werden und mit welchen Notenwerten das passieren soll. Interessant ist vor allem die Einstellung der zwei Skalen, die das Instrument im gesamt nutzen soll. Dabei können Skala A und B festgelegt werden auf einer chromatischen Tastatur. Im Spiel können diese Skalen gefadet werden. Das Gestrument ist Midi-fähig und hat ein gutes Tutorial, sowie schöne Klangpresets.



Wenn man sich auf zwei Skalen festlegen möchte, eignet sich das Gestrument durchaus zum Improvisieren. Es ist aber ein Kompromiss. Denn wer nicht möchte, dass vieles auf Zufall basiert oder wen festgelegte Skalen zu sehr einschränken in seinen Ausdrucksmöglichkeiten, kann zwar ein nettes Instrument, aber so seine Schwierigkeiten haben, sich damit frei improvisatorisch auszudrücken. Um Klangwelten zu erschaffen ist Gestrument eine interessante App, die die iPad Gesten vollausnutzt. Sehr durchdacht wurde auf viele Details geachtet, deren Einstellmöglichkeiten aber auch etwas überfordern können. Nach den Tutorials ist man allerdings etwas schlauer. Auch bietet Youtube eine Menge Videos für den Überblick an. Das Gestrument ist nicht teuer und das Geld in eine innovative App und andere Herangehensweise ans Musikmachen gut angelegt. 

Samstag, 16. Februar 2013

Stil und Veränderung im Workshop

Als Trainer hab ich das Ziel Spuren im Sand einer Improgruppe mit meinem Workshop hinterlassen zu können. Mit meiner Auffassung und Vorstellung von Improvisation und meiner Herangehensweise, inspiriere ich vielleicht die Gruppe. Anders als bei heterogenen Workshopgruppen, wo ich keine Gruppe vorfinde, die gemeinsam regelmäßig auftritt, habe ich die Chance einen Stil zu erkennen. Gleichzeitig kann ich auf den Einzelnen und den Stil einwirken. Aber ich muss mir bewusst sein, dass ich niemals meinen Stil, meine Vorstellungen von Improtheater gespiegelt sehen werde. Das kann auch nicht das Ziel eines Lehrers sein. Es kann nur um Vorschläge und Inspiration gehen. Wenn ich einen Schüler nicht inspiriere, bin ich vielleicht nicht der richtige Lehrer für ihn. Ich muss akzeptieren, dass eingespielte Gruppen, was auch immer das heißt, einen eigenen Gruppenstil entwickeln. Diese Gruppenidentität ist wichtig und trägt das Endprodukt und die Identifikation der Gruppenmitglieder mit ihrer Gruppe. Ich kann Techniken vermitteln und meinen Stil vorstellen. Nicht mehr und nicht weniger. Die Freiheit aus Gelerntem eigenes zu schöpfen muss ich jedem Schüler zugestehen. Ich muss den Schülerstil nicht mögen, aber ich akzeptiere, dass es anders wird. Und wenn es für mich nicht interessant ist, kann es jedoch für viele andere Menschen der Fall sein. Es geht nicht darum den Schüler zu seinem dressierten Nachahmer zu machen, sondern ihm einen Weg aufzuzeigen, wie er sich von sich heraus entwickeln kann und darf. Hilfmittel sind gewünscht und erlaubt, aber niemals gespiegelter Lehrernarzissmus.

Dienstag, 12. Februar 2013

Gut eingespielt oder langweilige Routine?

Nach Jahren des gemeinsamen Impro spielens in einem Ensemble ergibt sich ein positiver wie negativer Effekt. Zum einen ist man sehr gut eingespielt. Man vertraut sich beim Spielen, kennt den Stil des Partners und kann sich Sachen erlauben, die man sich mit einem weniger bekannten Gast nicht trauen würde. Andererseits tun Impulse von außen durch Gäste immer wieder erfrischend gut. Andere Spielweisen und Stile geben neue Impulse. Je nachdem, wie groß Sympathie und Vertrauen zum Gastspieler sind, können Geschichten in ganz andere Richtungen gehen. Gäste bringen Spiele mit, die man lange nicht gespielt hat oder gar nicht kannte. Andererseits beobachte ich auf der Bühne oft einen behutsamen Umgang miteinander. Was natürlich ok ist, man will ja niemanden überrennen. Dennoch habe ich manchmal den Eindruck, dass dann mit angezogener Handbremse gespielt wird. Ein gemeinsames Warm Up ist dann um so wichtiger. Dieses vermeidliche Eingespieltsein mit bekannten Partnern scheint auf den ersten Blick sehr gut zu tun. Auf der anderen Seite birgt es die Gefahr in Routinen zu fallen. Dinge zu wiederholen. Showübergreifend oder gar über einen längeren Zeitraum immer wieder. Hinzu den gleichen Gags, Figuren und Dialogen. Wir sollten uns alle dahingehend mehr überprüfen und mit einem Ja! auf Gäste zugehen und andere in unsere Shows einladen. Es kann den Shows gut tun. Jedoch: Sympathie und Vertrauen stehen an erster Stelle! So kann man raus aus der eigenen Schleife, die gern als persönlicher Stil bezeichnet wird, aber oft keiner ist.