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Donnerstag, 12. Januar 2012

Welches Instrument für den Szenenanfang?

In der Improshow gestern fiel mir auf, dass ich in einer Falle sitze. Ich war der Meinung, dass es besonders geeignete Instrumente oder Geräusche gibt, die eine Szene einleiten können. Bis gestern. Es hat sich eingeschlichen und gefestigt, wie mir auffiel. Nun kann ich einen großen Anteil dem Showformat geben, in dem Improspiele und auf Gag gespielt wird. Aber auch hierbei muss es möglich sein der Routinefalle zu entkommen. Es ist schlichtweg falsch, dass es Instrumente gibt, die besonders gut eine Szene einleiten.

Grafik: sxc.hu
Aber ganz von vorn. Will ich eine Szene ohne etwas markantes, allein vom Klang her, einleiten, dann wähle ich meist Klavier, E-Piano, Gitarre, Vibraphon. Selten Orgel, Streicher, charakteristische Soloinstrumente wie Violine, Saxophon, Trompete oder gar Synthesizersounds. Warum? Ich habe an mir beobachtet, dass ich der Szene innerhalb dieses rein auf Entertainment und Spiele angelegte Format einen seichten Einstieg geben will. Sprich: Nichts zu bestimmendes. Warum? Weil ich hier eher den Spielern folge und nach Jahren, die ich dieses Format spiele, lieber abwarte, was von den Spielern am Anfang kommt. Oder anders herum gesagt: Ich habe einfach zu wenig Aufmerksamkeit bekommen, wenn ich zu Beginn einer Szene oder eines Spiels einen musikalischen Vorschlag gemacht habe. Mit der eintretenden Routine bin ich nun an dem Punkt, dass ich sogar fast immer die gleichen Instrumente zu Szenenbeginnen einsetze.

Das muss sich ändern!

Denn die Falle ist bei der Improvisation immer die Routine, die vielleicht sogar dem Publikum irgendwann auffällt. Es ist schlichtweg nicht mehr improvisiert. Nicht aus der Inspiration und dem Moment geboren. Auch wenn ich nicht extakt die gleichen Töne oder Harmonien spiele, so sind wiedererkennbare Sounds und Instrumente in ihrer routinierten Wiederkehr an fast immer der selben Stelle, nämlich dem Szenenbeginn, doch eine Routine, die ich als Improvisateur nicht haben will. Diese Unzufriedenheit und Erkenntnis der Klangroutine habe ich als Schwäche erkannt und will geändert werden. Wieder mehr wagen und mehr improvisieren. Auch im Klang! Und damit das Risiko eingehen, dass Spieler und ich selbst überrascht sind, von dem was dort im Moment aus der Inspiration heraus entsteht: Improvisation.

PS: Ich spiele eine Roland GW-8 Workstation.

Freitag, 19. März 2010

Atmosphären und Szenenmusik

In der letzten Improshow setzte ich wieder einmal meinen Sampler ein, um Szenen mit Geräuschatmosphären zu unterstützen und auch ein akustisches Bild zu geben. Ich habe darauf geachtet, dass die Sounds nicht so sehr im Vordergrund stehen und die Szene stören. Sei es durch Lautstärke oder nervige Geräusche. So wurden einige Szenen sehr rund und wahrhaftiger.

Ein Problem, was aber nicht nur bei Geräuschatmosphären auftritt, sondern auch bei Szenenmusik im Allgemeinen, ist, dass sie oft nicht wahrgenommen wird von den SpielerInnen. So bleibt mir häufig nur das "Hinterher Hängen". Heißt: Die Musik wird kommentierend, also in vielen Fällen oft überflüssig. Ich hatte schon erwähnt, dass Szenen auch mit Musik beginnen können und nicht sofort SpielerInnen auf die Bühne springen müssen nach dem Einzählen. Das wird leider genauso wenig berücksichtigt, wie man Musik und Geräusch während einer Szene wahrnimmt.

Ein Beispiel: Die Vorgabe war "Hammer" für eine Szene. Die SpielerInnen begannen auf dem Dachboden eines Hauses und hielten etwas schweres gemeinsam fest. Meine Assoziation war eine Baustelle, also bot ich als Atmosphäre eine Baustelle an mit Hämmern, etwas Sägen, etc. Problem dabei war, dass die SpielerInnen dies überhaupt nicht wahrnahmen. Dann wird solch eine Atmosphäre sehr schnell seltsam. Man fragt sich die ganze Szene über, was die Geräusche sollen. Wenn ich den Sound wieder ausblende, fragt man sich das ebenso. Unangenehme Situation für mich.

Wie also reagieren?

Zum einen müsste mit den SpielerInnen trainiert werden, dass sie auch solche Impulse wahr- und aufnehmen, da ich mich als Musiker als aktiver Mitspieler verstehe. Das selbe gilt für Szenenmusik. Sonst wirken solche Szenen sehr schnell absurd. Und der Zuschauer wird sich sicher fragen: "Was macht der Musiker da? Das passt doch gar nicht."