Nach Jahren des gemeinsamen Impro spielens in einem Ensemble ergibt sich ein positiver wie negativer Effekt. Zum einen ist man sehr gut eingespielt. Man vertraut sich beim Spielen, kennt den Stil des Partners und kann sich Sachen erlauben, die man sich mit einem weniger bekannten Gast nicht trauen würde. Andererseits tun Impulse von außen durch Gäste immer wieder erfrischend gut. Andere Spielweisen und Stile geben neue Impulse. Je nachdem, wie groß Sympathie und Vertrauen zum Gastspieler sind, können Geschichten in ganz andere Richtungen gehen. Gäste bringen Spiele mit, die man lange nicht gespielt hat oder gar nicht kannte. Andererseits beobachte ich auf der Bühne oft einen behutsamen Umgang miteinander. Was natürlich ok ist, man will ja niemanden überrennen. Dennoch habe ich manchmal den Eindruck, dass dann mit angezogener Handbremse gespielt wird. Ein gemeinsames Warm Up ist dann um so wichtiger. Dieses vermeidliche Eingespieltsein mit bekannten Partnern scheint auf den ersten Blick sehr gut zu tun. Auf der anderen Seite birgt es die Gefahr in Routinen zu fallen. Dinge zu wiederholen. Showübergreifend oder gar über einen längeren Zeitraum immer wieder. Hinzu den gleichen Gags, Figuren und Dialogen. Wir sollten uns alle dahingehend mehr überprüfen und mit einem Ja! auf Gäste zugehen und andere in unsere Shows einladen. Es kann den Shows gut tun. Jedoch: Sympathie und Vertrauen stehen an erster Stelle! So kann man raus aus der eigenen Schleife, die gern als persönlicher Stil bezeichnet wird, aber oft keiner ist.
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Dienstag, 12. Februar 2013
Donnerstag, 12. Januar 2012
Welches Instrument für den Szenenanfang?
In der Improshow gestern fiel mir auf, dass ich in einer Falle sitze. Ich war der Meinung, dass es besonders geeignete Instrumente oder Geräusche gibt, die eine Szene einleiten können. Bis gestern. Es hat sich eingeschlichen und gefestigt, wie mir auffiel. Nun kann ich einen großen Anteil dem Showformat geben, in dem Improspiele und auf Gag gespielt wird. Aber auch hierbei muss es möglich sein der Routinefalle zu entkommen. Es ist schlichtweg falsch, dass es Instrumente gibt, die besonders gut eine Szene einleiten.
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Grafik: sxc.hu |
Aber ganz von vorn. Will ich eine Szene ohne etwas markantes, allein vom Klang her, einleiten, dann wähle ich meist Klavier, E-Piano, Gitarre, Vibraphon. Selten Orgel, Streicher, charakteristische Soloinstrumente wie Violine, Saxophon, Trompete oder gar Synthesizersounds. Warum? Ich habe an mir beobachtet, dass ich der Szene innerhalb dieses rein auf Entertainment und Spiele angelegte Format einen seichten Einstieg geben will. Sprich: Nichts zu bestimmendes. Warum? Weil ich hier eher den Spielern folge und nach Jahren, die ich dieses Format spiele, lieber abwarte, was von den Spielern am Anfang kommt. Oder anders herum gesagt: Ich habe einfach zu wenig Aufmerksamkeit bekommen, wenn ich zu Beginn einer Szene oder eines Spiels einen musikalischen Vorschlag gemacht habe. Mit der eintretenden Routine bin ich nun an dem Punkt, dass ich sogar fast immer die gleichen Instrumente zu Szenenbeginnen einsetze.
Das muss sich ändern!
Denn die Falle ist bei der Improvisation immer die Routine, die vielleicht sogar dem Publikum irgendwann auffällt. Es ist schlichtweg nicht mehr improvisiert. Nicht aus der Inspiration und dem Moment geboren. Auch wenn ich nicht extakt die gleichen Töne oder Harmonien spiele, so sind wiedererkennbare Sounds und Instrumente in ihrer routinierten Wiederkehr an fast immer der selben Stelle, nämlich dem Szenenbeginn, doch eine Routine, die ich als Improvisateur nicht haben will. Diese Unzufriedenheit und Erkenntnis der Klangroutine habe ich als Schwäche erkannt und will geändert werden. Wieder mehr wagen und mehr improvisieren. Auch im Klang! Und damit das Risiko eingehen, dass Spieler und ich selbst überrascht sind, von dem was dort im Moment aus der Inspiration heraus entsteht: Improvisation.
PS: Ich spiele eine Roland GW-8 Workstation.
PS: Ich spiele eine Roland GW-8 Workstation.
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