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Samstag, 18. Januar 2014

Restless Heart

Am 22.12. spielte ich gemeinsam mit Max Geng das letzte Hear and Now Konzert im vergangenen Jahr. Ich bat zwar im Vorfeld um Audiofiles von Zuschauern, es kamen aber keine.

Also verzichtete ich darauf. Hier gibt es das ganze Konzert zum nach hören:



Und hier ein kleiner Ausschnitt als Video, in dem man auch die Filme von Andrzej Koston sehen kann, die er mir für das Konzert zur Verfügung stellte:



Eine prima Sache waren die kleinen Videos von Andrzej. Ich denke, dass es gut zur Musik und anders herum gepasst hat. Und ich habe wieder eines gemerkt: Es muss keinen Zusammenhang im Vorhinein geben. nicht unbedingt. Das Gehirn stellt ganz von selbst einen Zusammenhang zwischen Bild und Ton her. Dennoch werden wir versuchen, und besser zu positionieren, so dass wir mehr mitbekommen, was auf der Leinwand passiert. Das birgt allerdings die Gefahr, dass das Video zu sehr in den Fokus gerückt wird. Mal sehen, wie wir das lösen. Ein Vorschlag war, Gase als Leinwand zu nutzen, da sie nicht ganz so auflösend sind, wie eine weiße Wand.


Am Silvestertag habe ich dann spontan neue VSTs ausprobiert und etwas komponiert. Verwendet habe ich dabei unter anderem Xtended Piano von Soniccoutre, Addicitve Keys, Native Instruments Kontakt und SessionStrings Pro. Frank Böster mixte und masterte die Version:

Dienstag, 14. Januar 2014

Grundtonrauschen


Am kommenden Freitag, den 17. Januar ist es wieder soweit. Wir spielen unser Concert Improv Hear and Now in der Brotfabrik. Dafür habe ich in den vergangenen Tagen fleißig Zeitraffer Videos gefilmt mit meiner Actioncam. Um auch selbst Bildmaterial herstellen zu können, habe ich mir eine Rollei 5S Wifi zugelegt. Autofahrten und eine Session am Alexanderplatz habe ich bereits gemacht damit. Zeitraffer brauchen viel Zeit, wie ich feststellte. Immerhin filme ich für 1 Minute Video ganze 25 Minuten. Bei einer Bildrate von 05, Bilder je Sekunde kein Wunder. Aber da ich diese Art von Film sehr mag, bin ich gern bereit Zeit zu investieren. Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich mit meinem ZoomH2n den Ton vom Alex mitgeschnitten.



Ich werde dann beides im Konzert verwenden. Das Konzert steht unter dem Motto "Grundtonrauschen". Damit sind Musik, Zeitraffer und Geräuschkulisse der Großstadt gut getroffen. Außerdem teste ich ein neues Konzept für das iPad. Die App Vosis ist quasi ein Synthesizer, der den Sound auf Grund eines geladenen Bildes oder Live-Bilds der Cam berechnet und ausgibt. Spannend, wie ich finde und super für Atmosphäre und Drones.

Hear and Now Concert Improv
17. Januar
20 Uhr
Brotfabrik Berlin
Caligariplatz 1
13086 Berlin

Samstag, 21. Dezember 2013

Hear and Now Advent, Advent

Weihnachten rückt immer näher, viele haben schon die Schnauze voll vom Feiertagvorbereiten. Und Weihnachtslieder kann auch niemand mehr hören. Deshalb gibt es Hear and Now morgen am 4. Advent auch ganz unweihnachtlich. Ich hatte vor einige Aussagen zum Fest der Liebe zu sampeln, aber es fanden sich nicht genug Menschen, die ihren Teil beitragen wollten. Und wirklich investigativ losziehen wollte ich dann auch nicht. Also gibt's keine Sprachsamples.



Ich werde wohl eher etwas aus der Sample Library Geosonics von Soniccouture vorbereiten. Die haben sich nämlich die Mühe gemacht und überall auf der Welt an ungewöhnlichen Ort Fieldrecording zu betreiben. Von Sahara bis Eiswüste ist alles dabei.




Außerdem haben die Soundtüftler ein Klavier ungewöhnlich bearbeitet und gesamplet. Einmal mit Bogen gespielt oder gezupft, gedämpft, mit Metal oder anderen Werkzeugen. Interessante Klänge sind da heraus gekommen beim Xtended Piano. Da wird sich dann auch was für das Konzert finden. Gesetz dem Fall, ich bekomme meinen verliehenen Sampler rechtzeitig bis morgen zurück. Sonst spiele ich doch Jingle Bells in Dauerschleife. Das habt Ihr nun davon. Schöne Beschwerung!

Hear and Now Concert Improv
22.12.2013 20 Uhr
Brotfabrik Berlin

hear-and-now.com

PS: Bis Ende des Jahres gibt es noch Weihnachtsspecials bei Soniccouture. Für alle, die auf ungewöhnliche Sounds stehen.

Sonntag, 8. Dezember 2013

Eure Hilfe für das nächste Konzert

Am 22. Dezember spielen wir das letzte Hear and Now Konzert für dieses Jahr. Ich habe viel ausprobiert und immer wieder mit Samples gearbeitet bei den vergangenen Auftritten. Auch bei dem Weihnachtskonzert sollen Samples zum Einsatz kommen. Und da es kein klassisches Weihnachtskonzert werden soll, sammle Audio-Samples von Menschen. Ich hatte bereits bei Facebook darum gebeten, mir Sounddateien zu zusenden mit der Antwort auf die Frage "Was verbindest Du mit Weihnachten?". Alles ist erlaubt. Positives, negatives, genervtes, gelangweiltes, begeistertes, besinnliches. Es genügt ein kurzes Statement. Diese Sätze werden als Soundsamples im Hear and Now Konzert am 22.12. verwendet. Es sind also viele Leute beteiligt beim Jahresabschluss. Wenn denn viele mitmachen. Bisher ist die Beteiligung nicht hoch. Aber ich bin zuversichtlich.

Falls Ihr Teil des nächsten Konzerts sein wollt, sendet eine Audiodatei mit Eurer Antwort an mail@hear-and-now.com.

Ich würde mich sehr freuen und wünsche einen schönen Advent!

Hear and Now Concert Improv
am 22.12.2013 um 20 Uhr
in der Brotfabrik Berlin

Montag, 4. November 2013

Improvisieren beginnt viel früher

Für meine Hear and Now Konzerte lasse ich mir gern Inspirationen im Vorhinein geben. Über Facebook meist. Die Mottos lauteten von "Dark Didge Ambient", "Summer Lounge" bis "Hypnotic Autumn". Damit hat das Publikum schon vor dem eigentlichen Konzert die Möglichkeit das Ganze mitzubeeinflussen. Dieses Mal kam zwar von außen kein Vorschlag, jedoch spielen wir am 7. November ausnahmsweise auf der Probebühne der Brotfabrik. Diese befindet sich quasi unter dem Dach über der Hauptbühne und ist etwas kleiner. Der kleinere Raum und intimiere Rahmen inspirierte mich zu dem Untertitel "Intimate".

Das Improvisieren beginnt für mich auf Grund der Mottos, die schon vorher feststehen, viel früher. Da ich mit Samples arbeite, hatte ich mich irgendwann dazu entschlossen, diese eher thematisch anzulegen. "Ethnic Space" inspirierte zu Weltall-Sounds und Percussion. "Black Hole" zu Tropfen und Höhlenklängen. Die Samples geben die klangliche Umgebung. Soundscapes, die mit der Inspiration spielen. Musikalisch möchte ich meist frei bleiben. Daher sind die Samples meist weniger tonal. Die vergangenen Konzerte können bei soundcloud in voller Länge nachgehört werden.

Für "Intimate" assozierte ich einen engen, kleinen Raum. Nahe Beziehung, Intimität im direkten Sinne. Die direkte Ansprache oder der Dialog zwischen zwei Menschen kann in solch einem kleineren Raum als intim empfunden werden. Filmdialoge und andere Sprachsamples werden die Klangumgebung färben. Auch ein Uhrenticken oder ein Kaminfeuer untersützt für mich dieses Motto.

Das Improvisieren hat für mich heute abend schon begonnen.



Hear and Now Concert Improv
"Intimate"

07. November
20 Uhr
10/7 Euro

Brotfabrik Berlin
Caligariplatz 1
13186 Berlin

hear-and-now.com


Montag, 19. August 2013

12 Stunden Solo spielen - Über den Impromarathon

Im April habe ich das persönliche Experiment gewagt, nahezu 12 Stunden am Stück solo am Klavier zum improvisieren. Beim 1. Berliner Impromarathon am 27.4. dieses Jahres hatte ich die Gelegenheit dazu. Noch länger als der Marathon dauerte es, bis ich nun endlich mal die Aufnahmen, die ich in diesen 12 Stunden gemacht hatte, online zu stellen. Nun ist es aber endlich so weit. Ich habe ein Set von fünf Teilen zusammengestellt. Die Teile wurden jeweils dort geschnitten, wo ich auch während des Marathons Pausen gemacht habe. Wenn man es also genau nimmt habe ich nicht 12 Stunden am Stück gespielt, sondern reine Spielzeit waren ca. 6,5 Stunden und Pausenzeit 5,5 Stunden. Mein Körper ließ dann doch nicht zu, wirklich von 15 bis 3 Uhr morgens durchzuspielen. Ich wollte danach ja meinen Beruf noch ausüben und mich nicht unfähig machen damit. Aber auch mit Pausen war es anstrengend genug. Besonders für meinen Rücken eine Herausforderung. Begleitet wurde ich die ganzen Stunden über von Friedemann Brenneis, einem Reporter des Deutschlandfunks. Er interviewte mich in den Pausen und fragte nach meinem Zustand, wie es mir geht und was die Inspiration macht. Wir hatten uns vorher unterhalten, was die Befürchtungen sind. Ich dachte, mir würden irgendwann die Ideen ausgehen. Weit gefehlt. Ich hätte sogar noch weiterspielen können. Also habe ich mich nicht leer gespielt, wie vermutet. Müde war ich dennoch nach all der Zeit. Und Friedemann sichtlich auch. Der kleine Beitrag wurde am 29.4. in der Sendung Corso im DLF gesendet und ist auch im Set zu hören.




Eine meiner Erkenntnisse war, dass die Pausen mir natürlich geholfen haben, dass die Ideen nicht ausgehen. Ich konnte sozusagen frisch an's Werk gehen. Wer weiß, ob es anders gelaufen wäre, hätte ich wirklich 12 Stunden am Stück gespielt. Eine weitere Vermutung war, dass sich die Musik über die Tageszeiten verändern würde. Ich meine, dass sie das auch tat. Ich hatte gen Ende hin eine Stimmung, wie in einer Chopin Nocturne. Sicher auch, weil ich an die Nacht dachte und meine Assoziation nunmal eine Nocturne war. Ich spielte die ganze Zeit gegen die Wand blickend. Das half mir, wirklich in der Musik zu bleiben und mich nicht vom Rein- und Rausgehen der Leute ablenken zu lassen. Zusätzlich hatte spielte ich mit geschlossenen Augen. Aber das mache ich sowieso zu 90% in meinen Konzerten. Das ermöglicht mir das komplette Eintauchen in den Klang. Teilweise bemerkte ich so nicht, dass die Galerie, in der ich spielte, gut gefüllt war. Die Zuschauer lauschten fast geräuschlos. Ich vermutete meistens, dass ich allein sei. Ich dachte ab und an während der Impro über das ganze nach. Ob jetzt wohl jemand zuhört und soetwas. Aber den Flow hatte ich nur, wenn ich wirklich in der Musik war. Keine Gedanken, sondern nur Gedanken in Töne, Tasten, Harmonien und Melodien. Die Tasten sah ich nur vor meinem geistigen Auge. Ich spürte mit Fingern und Ohren, welche Tasten ich drücken müsste. Es funktioniert gut. Fast wie Zehn-Finger-System auf der PC-Tastatur. Die Zeit war zwischendrin nicht mehr wichtig und auch nicht fühlbar. Meine Rückenschmerzen besserten sich durch eine Schmerztablette und den Pausen. Die Müdigkeit war spürbar, aber nicht hinderlich. Sie versetzte mich eher in Ruhe und Trance, die in der Musik half und im Flow. Dennoch wurde die Teile von mal zu mal kürzer. Der erste Teil war 1:40 Std., der letzte dann nur noch 1:08 Std. Und das war letztlich wirklich nur meinen körperlichen Beschwerden und Bedürfnissen geschuldet. Der Geist war also willig, aber das Fleisch war rar.

Ich würde soetwas wieder tun. Es war ein schönes Experiment. Hatte einen sportlichen Charakter, weil ich meinen Körper spürte und einen meditativen über die lange Zeit über die Musik in den Flow zu kommen. Gedanken wurden nachrangig und ließen nur Musik sprechen. Eigentlich das, was ich gehofft hatte.




Mittwoch, 31. Juli 2013

So war die Hear and Now Summer Lounge am 27.07.

Es war warm. Nein, es war heiß. Bei Temperaturen um die 30 Grad haben Max Geng (Drums), Sé Strobach (Licht & Ton) und ich die Hear and Now Fahne hochgehalten. Das Motto war noch einmal Summer Lounge. Nachdem Max im Juni leider krank war, bot es sich an, das Thema noch einmal mit ihm zusammen zu bespielen. Ich habe dieses Mal wieder mit Drum- und Percussionsamples experimentiert. Das war sicher leichter, als ich allein gespielt habe, aber Max hat ganz gut zu diesem festen Metrum spielen können. Es braucht schon etwas Übung als Drummer mit einem festen Metrum im Hintergrund zu spielen. Aber das hat Max super gemacht. Die Wärme hielt uns nicht von inspirierenden 45 Minuten Konzert ab. Auf eine zweite Hälfte mit ähnlicher Länge hatten wir dann auf Grund der Temperaturen, die im Raum noch höher waren, verzichtet. Es hatte uns aber niemand übel genommen. Die Wärme hat eben auch Einfluss auf's Hirn und so reichten 45 Minuten völlig, da wir dafür noch genug Inspiration und Output hatten. Hier könnt Ihr das Konzert in voller Länge hören:



Im August machen wir eine Pause und spielen ab September wieder in der Brotfabrik Berlin.

hear-and-now.com

Montag, 22. Juli 2013

Hear and Now Summer Lounge am 27. Juli

Der Sommer ist endlich da. Sicher zieht es die meisten nach draußen in den Biergarten oder an den See. Aber das soll uns nicht davon abhalten, auch nach der Sonne etwas zu bieten. Am 27. Juli spielen Max Geng und ich unser Hear and Now und improvisieren in diesem Rahmen eine "Summer Lounge". Was dabei heraus kommt, wissen wie immer nicht vorher. Es wird aber sicher ein entspannter Sommerabend!

Hear and Now
Concert Improv
Summer Lounge

27. Juli
21 Uhr
Eintritt 10/7 Euro

Brotfabrik Berlin
Caligariplatz 1
13086 Berlin


Weiter geht's dann mit Hear and Now im Oktober. Im September machen wir Spielpause.



Sonntag, 19. Mai 2013

Hear and Now 17/05/2013 - So war der "Urban Sound"

Mein Setup: Yamaha P120, Roland GW-8, iPad 4,
Roland SP 404, Allen&Heath ZED-10 Mixer
Am 17. Mai spielte ich gemeinsam mit Max Geng am Schlagzeug wieder Hear and Now Concert Improv. Als Special Guest war Simona Theoharova dabei. Sie improvisierte in der zweiten Hälfte als Tänzerin zum Urban Sound. Urban Sound war die Inspiration für dieses Mal. Ich griff das Thema im Sampling auf, mit Sounds, wie Straßenlärm, Marktplätze, Aufnahmen aus dem Mauerpark Berlin, Martinshorn und Kirchenglocken. Auch eine alte, leicht defekte Spieluhr, die den Titel "Berliner Luft" spielte, hatte ich genutzt. Auch das Freiheitsschwur wurde von mir genutzt:

„Ich glaube an die Unantastbarkeit und an die Würde jedes einzelnen Menschen. Ich glaube, dass allen Menschen von Gott das gleiche Recht auf Freiheit gegeben wurde. Ich verspreche, jedem Angriff auf die Freiheit und der Tyrannei Widerstand zu leisten, wo auch immer sie auftreten mögen."

Max Geng
NodeBeat HD für iPad
Auf dem iPad nutzte ich vor allem die App "NodeBeat HD". Impulse werden ausgesendet im festgelegten Tempo. Unterschiedliche Kreise geben dann verschiedene Sounds wieder. Drum- und Synthsounds werden so erzeugt. Es war nicht wirklich vorhersehbar, was bei den verschiedenen Konstellationen der Kreise geschehen wird. Umso spannender fand ich es, mit diesem Instrument zu improvisieren.

Das Thema Stadt und urbaner Raum war sehr inspirierend. Zwischen Ruhepolen und Quirligkeit der Großstadt lagen die Klangwelten. Der Tanz von Simona, der zu Weilen erruptiv, wie unsere Musik war, gab eine ideale Gruppenimprovisation. Der Austausch von Impulsen kann noch vertieft und trainiert werden. Immerhin gingen wir mit Vertrauen auf die Bühne, ohne vorher mit einander gespielt zu haben. Das finde ich aber auch nicht nötig, wenn das Bauchgefühl ein gutes ist. Um so mehr ist Freiraum für Improvisation. Man muss sich auf einander einlassen, sonst werden entweder alle zu zurückhaltend oder preschen forsch nach vorn, ohne die anderen wahrzunehmen.

Stephan Ziron
Wir haben es gut im Mittelweg geschafft. Simona machte kurze Pausen. Diese waren aber meist wirklich nicht von langer Dauer. Hinterher meinte sie, dass sie es gar nicht so lang am Rand ausgehalten hat, weil die Musik so mitreißend war. Ein schönes Kompliment. Aber nicht nur energetisch, impulsive Musik haben wir improvisiert. Es gab im Zusammenspiel mit dem Tanz einen sehr klassischen Teil. Tanz ist für mich auch die Assoziation mit Ballett und klassischem Tanz. Da ich wusste, dass Simona auch diese Ausbildung hat, war ich sozusagen schon etwas voreingenommen von dieser Assoziation. Ich würde es gern mit wiederholen mit improvisierten Tanz. In jedem Fall eine tolle Kombination, die alle Seiten inspiriert.

Leider ist das Video qualitativ nicht so gut geworden. Es gibt aber die Audio-Mitschnitte des Abends. Ich freue mich über Meinungen, Kommentare und Anregungen!


Dienstag, 7. Mai 2013

Urban Sound - Hear and Now am 17. Mai

Simona Theoharova
Foto: donflo.com
Am 17. Mai gibt es ein neues Hear and Now in der Brotfabrik. Mit dabei sind dieses Mal Max Geng am Schlagzeug und die Tänzerin Simona Theoharova. Simona wird zur improvisierten Musik Impro-Tanz performen. Eine spannende Kombination, die wir noch nie gewagt haben. Außerdem steht das Impro Konzert unter dem Motto "Urban Sound". Alles, was der urbane Raum an Klang zu bieten hat, wird mich inspirieren und im Sampling eine Rolle spielen. Auf Facebook habe ich daher gefragt, was Eure Assoziationen dazu sind.



Hear and Now
concert improv

Stephan Ziron
piano, keyboards, sampler, ipad

Max Geng
drums & percussion

Simona Theoharova
improv dance

Sé Strobach
licht & ton

Beginn 20 Uhr
Eintritt 10/7 Euro

Karten unter karten@brotfabrik-berlin.de oder an der Abendkasse.



Brotfabrik Berlin
Caligariplatz 1
13086 Berlin



Größere Kartenansicht


hear-and-now.com | brotfabrik-berlin.de

Samstag, 27. April 2013

Das Experiment beginnt

Quelle: tumblr.com
In ca. zwei Stunden geht es los das Experiment 12 Stunden improvisieren. Begleitet werde ich dabei von Friedemann Brenneis, der einen Beitrag für den Deutschlandfunk darüber machen wird. Wie geht's mir jetzt? Ich habe alles gepackt, sogar Schmerztabletten und Energydrinks eingepackt und bin etwas nervös. Die Nervösität schiebe ich darauf, dass ich endlich los legen will. Ich bin gespannt, ob Publikum kommt und wie ich damit umgehen kann, dass es immer raus und rein kommt in die Galerie. Ich werde auch deswegen mit dem Rücken zum Publikum spielen. Erstens ist das entspannter wegen des Rein und Raus' und zweitens komme ich mir dann nicht vor wie "Der stärkste Mann der Welt wird Ihnen auf diesem Jahrmarkt präsentiert". Ich werde auf zwei Bilder vor mir gucken. Oder viel wahrscheinlicher: Ich habe die Augen meist geschlossen, so wie fast immer beim Improvisieren. Mein Rücken meldet sich jetzt schon. Daher die weichere Klavierbank eingepackt und die Tabletten. Man weiß ja nie. Und abbrechen möchte ich auf keinen Fall. Was habe ich mir vorgenommen? Nicht abzubrechen oder gar nicht zu spielen, wenn gerade keiner im Raum ist. Als Kontrolle und etwas Druck dient das Aufnahmegerät, das alles mitschneidet und der Herr vom Deutschlandfunk. Es könnte sonst vielleicht doch passieren, dass man länger nicht spielt. Pausen werden sich sowieso nicht vermeiden lassen auf Grund menschlicher Bedürfnisse. Und es soll ja auch kein Weltrekordversuch werden, sondern ein persönliches Experiment. Also: Wie wird sich die Musik über 12 Stunden verändern? Meine Prognose: Die Klangereignisse werden abnehmen. Ein anderes Zeitgefühl stellt sich ein. Die körperliche Belastung wird einen Einfluss haben. Es wird Phasen geben, die man unterscheiden kann. Und das sind nicht nur Anfang und Ende. Auf und ab wird es gehen. Los geht's!

Ich werde live vom Marathon aus twittern unter twitter.com/pianistberlin

Mittwoch, 17. April 2013

12 Stunden am Stück - 1. Berliner Impro-Marathon

Am 27. April findet der 1. Berliner Impro-Marathon in der Brotfabrik statt. Und es wird ein echter Marathon. Er beginnt um 15 Uhr und endet am 28. April morgens um 3 Uhr. Und es wäre nur ein Staffellauf, wenn nicht wirklich 12 Stunden am Stück improvisiert würde. Das ganze Haus wird in diesen Stunden bespielt mit spontaner Kunst. Im Kino laufen improvisierte Filme, es wird eine Speakers Corner geben, 11 Improtheatergruppen (darunter auch das Improtheater Paternoster) spielen non-stop auf der Haupt- und Studiobühne, Zeichner werden das Ganze festhalten und ihre Werke werden innerhalb der Zeit einen White Cube füllen. Was habe ich damit zu tun? Ich wage das Experiment solo die ganzen 12 Stunden am Stück in der Galerie am Klavier zu improvisieren. Es wird ein Versuch und eine Beobachtung meiner selbst, wie sich die Musik über die Stunden verändert. So lange am Stück habe ich noch nie Klavier gespielt und improvisiert. Werde ich mich irgendwann im Kreis drehen? Muss ich aufgeben, weil mein Rücken nicht mehr mitmacht? Langweile ich mich irgendwann? Damit ich nicht schummeln kann, werde ich den kompletten Marathon mitschneiden. Anschließend werde ich die Aufnahmen im Internet veröffentlichen nach Stunden geordnet, sodass man im Nachhinein an verschiedenen Stellen vergleichen kann. Wird es einen Unterschied zwischen 16 Uhr und nachts um 1 Uhr geben? Ich bin sehr gespannt. Für mich ist es bisher das künstlerisch spannenste Projekt, dass ich in 2013 machen werde! Ob ich es überlebe, könnt ihr live miterleben.

1. Berliner Impro Marathon

12 Stunden non-stop Improvisation
12 Stunden Hear and Now in der Galerie


Brotfabrik Berlin
Caligariplatz 1
13086 Berlin

27. April 15 Uhr bis 28. April 3 Uhr
Eintritt 15/10 € mit möglichen Ein- und Ausgang über den gesamten Zeitraum

Kartenkasse (ab 18 Uhr): 030. 4714001 oder per E-Mail an karten@brotfabrik-berlin.de

berliner-impro-marathon.de
brotfabrik-berlin.de
hear-and-now.com



Größere Kartenansicht

Mit dem ÖPNV zum Marathon:

VBB fahrinfo
Caligariplatz (Berlin)
am
um
ab
an


Mittwoch, 19. Oktober 2011

Wenn es sein muss


Künstlerische Pausen gehören dazu. Selbst wenn man sich "seine Kunst" leisten kann oder zumindest in der Grundabsicherung so sicher lebt, dass man es könnte, muss man es nicht tun.
Für mich kommt Kunst von "machen müssen". Wenn ich den großen Drang habe meine Kunst zu präsentieren, dann setzt man Energien frei, um dies zu verwirklichen. Ich habe ca. 1,5 Jahre in Berlin ein improvisiertes Klavierkonzert gegeben. Ein Mal im Monat spielte ich das, was ich "meine Kunst" nenne. Das, worin ich mich wiederfinde und verlieren will, weil es meins ist. Seit längerer Zeit nun pausiere ich. Einerseits, weil der Ort, an dem ich spielte, geschlossen und für mich nach der Zeit meiner Konzerte auch verbrannt ist. Es war nie hundert Prozent befriedigend dort zu spielen. Andererseits tut mir die Pause gut, weil es zur Zeit nicht ansteht ein improvisiertes Konzert zu spielen. Mit anderen Worten: Ich muss gerade nicht diese Art von Kunst machen. Ich habe keinen Drang. Und was nützt es zu spielen, wenn man ohne Bedürfnis auf Belanglosigkeit oder gar Einfallslosigkeit verfällt. Die Inspiration dazu ist nicht da und wird genau in solchen Phasen gesammelt. Bis da wieder diese Unruhe ist, dieses Bedürfnis, sich mitzuteilen auf dem Instrument. Und dann werden es wieder ganz andere Konzerte, weil man in der Zwischenzeit dazu gelernt und dazu gelebt hat. Vielleicht hat sich der Stil weiterentwickelt. Vielleicht ist es genauso.

Wichtig ist, dass man sich nicht bremst, wenn man Kunst machen muss. Wichtig ist auch, lieber eine Pause zu machen und Inspiration zu schöpfen, als belanglos an der Oberfläche zu bleiben, nur damit man nicht aus dem Gedächtnis der Menschen verschwindet. Eines ist sicher, die Welt verändert sich und man selbst mit ihr. Daher werden die zukünftigen Konzerte, egal wann ich sie spielen werde, ganz anders werden. Sie sind eben improvisiert und damit in höchstem Maße ich selbst.

Freitag, 13. November 2009

Afterwork vs. Konzert


Eine Veränderung des Konzertkonzepts wird es wohl schleunigst geben. Eine steht schon fest. Am 10. Dezember spiele ich das vorerst letzte Mal im Theaterdock in Moabit. Die Zuschauerfrequenz war doch zu niedrig, was sicher auch der Anbindung geschuldet ist. Denn die Kommentare der Besucher, die da waren, waren durchweg positiv. Was mich ermuntert weiter zu machen. Jedoch in einer anderen Location. Wo ist noch offen. Ich freue mich über Hinweise und Vorschläge!

Was mir des Weiteren durch den Kopf ging, war, dass das Konzert doch nicht den Charakter des Afterworks inne hat. Es war meine Angst, dass zu einem mit "Improvisiertes Klavierkonzert" betitelten Abend wenig Gäste kommen. Die Angst vor dem "steifen" Konzert à la Philharmonie könnte zu groß sein. Aber im Laufe der 11 Konzerte stellte ich mehr und mehr fest, dass Hear and Now nicht mit einem daher tröpfelnden Afterwork-Konzert vergleichbar ist. Auch wenn es Momente gibt, in denen entspannt werden kann. Aber ich möchte nicht das Label "Entspannungsmusik" aufgedrückt bekommen, weil es schlichtweg nicht stimmt. So gewann ich in den letzten Monaten den Mut das Konzert als Hear and Now - Improvisation zu betiteln. Vielleicht mit dem Zusatz: Piano Konzert, was sich aber erübrigt, weil auf den neuen Plakaten ein Klavier zu sehen ist. Wichtig fand ich auch, dass die potentiellen Gäste ein Gesicht dazu bekommen. Daher mein Konterfei auf dem Plakat. In welcher Form und wo vor allem Hear and Now im nächsten Jahr stattfinden wird, bleibt noch offen. Die Ortssuche läuft...


Freitag, 2. Oktober 2009

Neue Saiten entdecken

Gestern mal ganz nackt. Nicht ich, sondern das Klavier. Nachdem ich es gestimmt hatte, verzichtete ich auf die Abdeckungen für das opulente Innere des Instruments. Und wie ich es mir so anschaue, fingere ich natürlich auch an den Saiten herum. Damit war die Idee geboren, heute ohne Sampler, aber mit Einsatz anderer Klangmöglichkeiten des Klaviers mein Konzert zu spielen. Von Zupfen der Saiten, darüber streichen, an den tiefen Saiten kratzen oder, besonders reizvoll, Saiten abzudämpfen, während sie gespielt werden. Eine neue Klangwelt, die etwas einfacher und intuitiver hervor zu bringen ist als mit einem Sampler. Jedoch sind auch da nicht die letzten Messen gesungen....

Wie gesagt, ein neues Klangerlebnis. Früher habe ich es immer als albern oder arrogant empfunden, wenn Pianisten die Saiten des Instruments in ihr Spiel einbeziehen. Das wirkte immer sehr abgehoben, "Ich mache Kunst...Hurz!". Jedoch nun, einige Jahre und Konzerte später, bin ich überzeugt von einem massvollen Einsatz der Saiten und anderen Möglichkeiten des Klaviers. Auch wenn es gestern der erste Versuch war, weiß ich, dass es in Zukunft weiter um Reduzierung gehen muss. Nicht nur beim Einsatz von Saiten oder Dämpfungen. Auch der Einsatz des Pedals muss weiter gedacht werden. Eine alte Hürde, die eigentlich nur Unsicherheit kaschieren will. Weniger Pedal! Das wusste ich schon lange. Außerdem auch, und das sagte mir ein Kollege schon, muss ich mir mehr Pausen zu trauen oder Einfachheit. Die Unsicherheit und der Gedanke an die Erwartungen des Publikums sind die direkten Beeinflussungen auf mein Spiel. Manch einer mag sich fragen, an welchem Punkt im Konzert denn nun das Publikum den Pianisten beeinflusst.... Genau dort! Mit den Erwartungen. Das ist natürlich völliger Nonsens, meinen, zu wissen, was der Hörer will. Dementsprechend arbeite ich daran und es wird auch immer besser. Und wie so oft auf der Bühne: Es ist die Innensicht. Außen merkt kaum jemand diesen Zustand.

Beeinflussung ist eben nicht nur Interaktion! Die Rückkoppelung auf eine Aktion des Publikums erfolgt in der Musik, auf dem Klavier, in meinem Spiel.

Sonntag, 13. September 2009

Improkonzert und Sampler

Beim letzten Hear and Now Konzert war es soweit. Ich hatte mir in den letzten Monaten ja immer wieder Gedanken gemacht, was ich noch anders machen kann bei der Improvisation. Nun kam das erste Mal der Roland Sp 404 Sampler zum Einsatz. Ich muss zugeben, dass ich nur wenig Zeit hatte, mich wirklich mit dem Gerät zu beschäftigen. Dennoch fühlte ich mich fit genug, einige Drumloops darauf zu laden und damit zu arbeiten. Doch war die Vorfreude etwas zu früh. Beim Soundcheck ging mir alles noch sehr gut von der Hand. Beim Konzert selbst jedoch, fühlte ich mich arg unter Druck, das so verheißungsvoll blau blinkende Gerät vor mir zum Einsatz zu bringen. Nach wenigen Minuten spielte ich nun also einen elektronischen Beat über den Sampler ein. Es störte mich von Beginn an schon, dass ich beim Spielen einen Kopfhörer tragen musste, um den Sampler zu hören. Das linke Ohr nur halb mit der Ohrschale besetzt, spielte ich also. Doch genau genug konnte ich das Klavier nicht hören. Vielmehr hatte ich den mit 120 Schlägen in der Minute treibenden Rhythmus auf den Ohren und somit den Druck mich darauf zu setzen mit meiner Improvisation. Sehr wohlgefühlt habe ich mich dabei nicht. Ich bemerkte, wie schnell ich in populäre Muster falle, die letztlich nicht wirklich zu meinem Improvisationsstil zu passen scheinen. Zumindest nicht, wenn ich bei 120 bpm bleiben muss und mich nicht frei entscheiden kann, wie schnell ich eine Passage spiele. Ob ich schneller oder langsamer werde, ob ich abbrupt das Tempo oder die Taktart wechsle, was häufig vorkommt. Verlegen versuchte ich den Beat auszublenden und merkte dabei schon, dass dies wenig elegant klingt. Sobald der Rhythmus lief, war ich in ein Korsett von Schlägen gesperrt, die mich sofort unwohl fühlen ließen. Mein Versuch der freien und befreiten Improvisation schlug zu 50 % oder mehr fehl. Ich spielte also weiter wie immer, ohne Rhythmus. Das lief dann wieder besser. Ich versuchte dann noch einmal einen anderen Beat zu nutzen. Auch 120 bpm. Obwohl mich dieser mehr insprierte, weil er komplexer daher kam, wollte mir die Improvisation darüber nicht wirklich zufrieden stellen. Sofort sprang ich in Popmusik-Schemata, was nicht meine Absicht war und auch sonst bei meinen Konzert nicht der Hauptfokus ist. Wenn es sich ergibt, ok, aber sich so von einem Rhythmus hinein zwingen zu lassen, das sollte eigentlich nicht sein. Es schloss sich eine jazzige Passage an, die mir im Nachhinein sehr gut gefallen hat. Wohl auch, weil sie protestartig daher kam und einen Gegensatz zu dem Elektropop aus den vorherigen Passage bildete. Nach dem Jazzteil versuchte ich es aus eigener Inspiration mit schweren, getragenen Harmonien, die auch in Rockmusik passen. Ich hatte auf dem Roland noch einen Rhythmus gespeichert, der etwas schneller als 120 bpm, hervorragend mein Spiel ergänzte. Wohl weil ich nun wusste, dass meine Improvisation vorbereiten müsste auf den Rhythmus, der dann auf Knopfdruck einsetzt. Der Rockrhythmus trieb mein Spiel auf eine Spitze, auf eine Erlösung hinzu, die nötig wurde durch den musikalischen Spannungsaufbau. Einzig das machte mich noch zum Schluss der ca. 60 min Hear and Now zufrieden. Aber ein Eindruck bleibt: Ein Rhythmus zwängt mich in ein Korsett, was mich eher beim Improvisieren behindert, als das es mein Spiel unterstützen würde. So könnte ich es mit atmosphärischen Sounds probieren und wenn Beat, dann einer, der nicht aufdringlich in ein Tempo zwängt. Denn, wenn ich eines mit dem Improvisationskonzert erreichen will, ist es ein wirklich freies Spiel auf dem Klavier, das zwar auch nach Regeln folgt, also bedingt gebunden ist, aber nicht von anderen Faktoren zu sehr bestimmt wird. Bleibt abzuwarten, ob ich mich bis zum 1. Oktober damit beschäftige, noch einmal ins kalte Wasser springe oder doch wieder ein reines Klavierkonzert gebe.

Freitag, 7. August 2009

Ängste, Erwartungen und Beeinflussung des Klangergebnisses durch das Publikum

Es ist die Angst, die mich während des improvisierten Spiels von Zeit zu Zeit ergreift. Die Angst Erwartungen des Publikums nicht zu erfüllen. Die Angst, dass der Seufzer hinter meinem Rücken eine Aussage von Langeweile gleichkommt. Es hilft nur der Gedanke, dass Seufzen auch Entspannung bedeuten kann. Sitzen vermehrt unbekannte Menschen hinter mir während ich improvisiere, bemerke ich an mir, dass mein Spiel lapidar werden kann. Passagen werden gleichgültig und allgemein. Das drückt sich vor allem dann in harmonischen, melodiösen Phrasen aus, die darum ringen beim Publikum keinen Schrecken hervorzurufen. Dabei traue ich mich dann immer weniger auch atonal und rhythmisch freier zu spielen - aus Angst, den Menschen etwas zu bieten, dass sie abschrecken könnte. Dabei sind es genau diese Phasen, die ich als größtmöglichen musikalischen und persönlichen Ausdruck empfinde. Nach dem Konzert gestern, schweißnass und die Augen nahezu vollständig während des Konzerts geschlossen, überkam mich eine große Traurigkeit. Obwohl ich niemanden im Auditorium erblicken konnte, der nicht einen wohlgesonnenen Gesichtsausdruck hatte. Der Applaus war ebenfalls sehr herzlich und lang. Diese Zweifel zerreißen mich. Kurz darauf, wenn ich mir die positiven Reaktionen des Publikums noch einmal ins Gedächtnis rufe, weiß ich, dass ich nichts falsch mache. Wie auch in einem improvisieren Klavierkonzert? Es kommt mir dann der Gedanke, dass ich nicht nur Stellen spielen kann, die jedem im Raum gefallen. Stattdessen sollte ich bei meinem Stil und meinem Ausdruck bleiben. Denn das Publikum ist ja in jedem Moment des Konzerts gespannt, was passiert. Auch wenn eine Passage einen Hörer nicht erreichte oder ihm nicht gefiel, ist er doch gespannt, ob danach nicht etwas kommt, das er phänomenal findet. Die Hörerschaft von einer Einfachheit, z.B. durch wenige Töne, zu überzeugen und damit auszusagen, dass auch dies eine große Ausdruckskraft und Wirkung haben kann, ist nicht immer leicht. Das Publikum und diese Gedanken im Spiel auszuschließen, käme einer intellektuellen Selbstbefriedigung bei, die so nicht erwünscht ist. Also sind diese Gedanke genau die Art von Beeinflussung durch das Publikum, die ein Improvisationskonzert ausmachen. Auch wenn ich nächstes Mal wieder mehr ich sein möchte auf dem Klavier.