Freitag, 19. März 2010

Atmosphären und Szenenmusik

In der letzten Improshow setzte ich wieder einmal meinen Sampler ein, um Szenen mit Geräuschatmosphären zu unterstützen und auch ein akustisches Bild zu geben. Ich habe darauf geachtet, dass die Sounds nicht so sehr im Vordergrund stehen und die Szene stören. Sei es durch Lautstärke oder nervige Geräusche. So wurden einige Szenen sehr rund und wahrhaftiger.

Ein Problem, was aber nicht nur bei Geräuschatmosphären auftritt, sondern auch bei Szenenmusik im Allgemeinen, ist, dass sie oft nicht wahrgenommen wird von den SpielerInnen. So bleibt mir häufig nur das "Hinterher Hängen". Heißt: Die Musik wird kommentierend, also in vielen Fällen oft überflüssig. Ich hatte schon erwähnt, dass Szenen auch mit Musik beginnen können und nicht sofort SpielerInnen auf die Bühne springen müssen nach dem Einzählen. Das wird leider genauso wenig berücksichtigt, wie man Musik und Geräusch während einer Szene wahrnimmt.

Ein Beispiel: Die Vorgabe war "Hammer" für eine Szene. Die SpielerInnen begannen auf dem Dachboden eines Hauses und hielten etwas schweres gemeinsam fest. Meine Assoziation war eine Baustelle, also bot ich als Atmosphäre eine Baustelle an mit Hämmern, etwas Sägen, etc. Problem dabei war, dass die SpielerInnen dies überhaupt nicht wahrnahmen. Dann wird solch eine Atmosphäre sehr schnell seltsam. Man fragt sich die ganze Szene über, was die Geräusche sollen. Wenn ich den Sound wieder ausblende, fragt man sich das ebenso. Unangenehme Situation für mich.

Wie also reagieren?

Zum einen müsste mit den SpielerInnen trainiert werden, dass sie auch solche Impulse wahr- und aufnehmen, da ich mich als Musiker als aktiver Mitspieler verstehe. Das selbe gilt für Szenenmusik. Sonst wirken solche Szenen sehr schnell absurd. Und der Zuschauer wird sich sicher fragen: "Was macht der Musiker da? Das passt doch gar nicht." 

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