Sonntag, 19. Mai 2013

Hear and Now 17/05/2013 - So war der "Urban Sound"

Mein Setup: Yamaha P120, Roland GW-8, iPad 4,
Roland SP 404, Allen&Heath ZED-10 Mixer
Am 17. Mai spielte ich gemeinsam mit Max Geng am Schlagzeug wieder Hear and Now Concert Improv. Als Special Guest war Simona Theoharova dabei. Sie improvisierte in der zweiten Hälfte als Tänzerin zum Urban Sound. Urban Sound war die Inspiration für dieses Mal. Ich griff das Thema im Sampling auf, mit Sounds, wie Straßenlärm, Marktplätze, Aufnahmen aus dem Mauerpark Berlin, Martinshorn und Kirchenglocken. Auch eine alte, leicht defekte Spieluhr, die den Titel "Berliner Luft" spielte, hatte ich genutzt. Auch das Freiheitsschwur wurde von mir genutzt:

„Ich glaube an die Unantastbarkeit und an die Würde jedes einzelnen Menschen. Ich glaube, dass allen Menschen von Gott das gleiche Recht auf Freiheit gegeben wurde. Ich verspreche, jedem Angriff auf die Freiheit und der Tyrannei Widerstand zu leisten, wo auch immer sie auftreten mögen."

Max Geng
NodeBeat HD für iPad
Auf dem iPad nutzte ich vor allem die App "NodeBeat HD". Impulse werden ausgesendet im festgelegten Tempo. Unterschiedliche Kreise geben dann verschiedene Sounds wieder. Drum- und Synthsounds werden so erzeugt. Es war nicht wirklich vorhersehbar, was bei den verschiedenen Konstellationen der Kreise geschehen wird. Umso spannender fand ich es, mit diesem Instrument zu improvisieren.

Das Thema Stadt und urbaner Raum war sehr inspirierend. Zwischen Ruhepolen und Quirligkeit der Großstadt lagen die Klangwelten. Der Tanz von Simona, der zu Weilen erruptiv, wie unsere Musik war, gab eine ideale Gruppenimprovisation. Der Austausch von Impulsen kann noch vertieft und trainiert werden. Immerhin gingen wir mit Vertrauen auf die Bühne, ohne vorher mit einander gespielt zu haben. Das finde ich aber auch nicht nötig, wenn das Bauchgefühl ein gutes ist. Um so mehr ist Freiraum für Improvisation. Man muss sich auf einander einlassen, sonst werden entweder alle zu zurückhaltend oder preschen forsch nach vorn, ohne die anderen wahrzunehmen.

Stephan Ziron
Wir haben es gut im Mittelweg geschafft. Simona machte kurze Pausen. Diese waren aber meist wirklich nicht von langer Dauer. Hinterher meinte sie, dass sie es gar nicht so lang am Rand ausgehalten hat, weil die Musik so mitreißend war. Ein schönes Kompliment. Aber nicht nur energetisch, impulsive Musik haben wir improvisiert. Es gab im Zusammenspiel mit dem Tanz einen sehr klassischen Teil. Tanz ist für mich auch die Assoziation mit Ballett und klassischem Tanz. Da ich wusste, dass Simona auch diese Ausbildung hat, war ich sozusagen schon etwas voreingenommen von dieser Assoziation. Ich würde es gern mit wiederholen mit improvisierten Tanz. In jedem Fall eine tolle Kombination, die alle Seiten inspiriert.

Leider ist das Video qualitativ nicht so gut geworden. Es gibt aber die Audio-Mitschnitte des Abends. Ich freue mich über Meinungen, Kommentare und Anregungen!


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