Montag, 18. März 2013

Concert Improv - Keine Jamsession

Es ist endlich soweit. Am kommenden Sonntag gibt es wieder Hear and Now live on stage. Neben Max am Schlagzeug wird Phil am Didgeridoo seinen improvisatorischen Beitrag dazu leisten. Mit Max spiele ich ja nun mittlerweile schon ein paar Jahre. Wir sind sehr gut auf einander eingestimmt. Die Erfahrung in der gemeinsamen Improvisation bringt das mit sich. Um so mehr bin ich gespannt, wie die Konzert Impro mit dem Didgeridoo funktionieren wird. Es ist spannend gar nicht vorher soviel rumgeprobt zu haben, sondern das Experiment vor Publikumsaugen und -ohren geschehen zu lassen. Immerhin bewegt sich ein Didgeridoo auf einem Ton im tiefen Bassbereich. Ich bin sehr gespannt, was das mit unserer Gruppenimpro machen wird. Außerdem werde ich mit dem iPad mein Klavier samplen und als Effektprozessor für den Pianosound einsetzen. Dabei werde ich mit den Apps Samplr und LiveFX spielen. Außerdem bestücke ich meinen Sampler mit atmosphärischen Sounds, die ins Sci-Fi gehen. Eine der letzten Vorstellungen von Hear and Now Dimensions, das noch mit Theaterspiel kombiniert war, hatte Beeinflussung durch Horror- und Darksamples erfahren. Den Gegensatz des tiefen erdenden Tons des Didgeridoos möchte ich kontrastieren mit der Klangvorstellung des Weltalls. Daher der Science-Fiction-Ansatz. Natürlich wird das alles um das August Förster Piano gebaut, das sich sehr gut spielt und wieder mal der Beweis dafür ist, dass ein gut verarbeitetes älteres Klavier mehr wert sein kann, als ein billiger neuer Flügel. Wo es in dieser Konstellation musikalisch hingeht, wissen wir, wie immer, noch nicht.

Hear and Now - Concert Improv

24. März
20 Uhr

mit Stephan Ziron (Piano, iPad, Sampler)
Max Geng (Drums)
Sé Strobach (Licht & Ton)
als Gast: Phil Ziegler (Didgeridoos)

Brotfabrik Berlin
Caligariplatz 1
13086 Berlin Weißensee

Eintritt 10/7 Euro

Karten unter karten@brotfabrik-berlin.de
oder an der Abendkasse.



Es kam in den letzten Tagen die Frage auf, ob es denn nicht einfach eine Jamsession sei, die wir da veranstalten. Das muss ich entschieden zurückweisen. Auch wenn es auf den ersten Blick so scheinen mag, als würden wir "einfach nur ein bisschen jammen", ist der Ansatz ein anderer. Konzert Impro bedeutet, dass die innere Haltung eine andere ist. Bei einer Jamsession spielt man für sich und die Kollegen, hauptsächlich aus Spaß oder zu Übungszwecken. Sicherlich kann ein Publikum dabei auch genug mitnehmen für sich. Aber bei der Konzert Impro steht der Gedanke des Konzertieren im Vordergrund. Alles, was man auf der Bühne tut, ist einem Publikum bewusst gewidmet. Der Eigenanteil ist bei der Kunst eh immer groß genug. Aber es ist für mich ein Unterschied, zu wissen, dass ich für ein Publikum improvisiere oder für mich allein oder in einer Gruppe aus reinem Vergnügen. Der experimentelle Charakter und das sich auf die Suche begeben, auf einen ungewissen Weg, ist das spannende an der Konzert Impro, die zwar locker wirken kann, aber einen anderen Gedanken verfolgt. Wenn ich weiß, dass ich ein Stück darbiete, bewerte ich alles ganz anders. Ich würde nie auf die Idee kommen, einen Gedanken abzubrechen auf der Bühen vor Publikum, sondern ihn so zu vollenden, dass es eines Publikums angemessen ist. Daher stehe ich auch nicht mit unzählig vielen Leuten auf der Bühne, wie vielleicht bei Jamsessions üblich. Ich habe gemerkt, dass es auch schwierig sein kann, je nachdem, welche Instrumente beteiligt sind. Darum überdenke ich die Auswahl der Instrumentalisten. Für das Endprodukt, für das Publikum.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen