Samstag, 30. März 2013

Zimmer dir 'nen Soundtrack - Filmmusik für Dummies

Seit Jahren ist ein Trend in Hollywood, vor allem bei epischen Filmen, wie Herr der Ringe, Batman, Gladiator, Fluch der Karibik, Inception oder Snow White and the Huntsman zu beobachten. Komponisten sind Hans Zimmer, James Horner, James Newton Howard und viele andere, die eines verbindet: Ihre Liebe zum großen Orchester und dem Leitmotiv. Jenes Stück Musik, dass uns den ganzen Film über begleitet. Mal dramatisch und groß, mal zart und im Hintergrund. Musiker, wie Richard Wagner oder Hector Berlioz sind schon vor einigen Jahrzehnten dafür bekannt gewesen, diese Technik in ihren Werken zu nutzen. Dabei ist es eigentlich ganz einfach: Man nehme eine kleine Melodie und lasse sie immer wieder auftauchen und eben "leiten". Wer kennt nicht die Melodie von "Herr der Ringe" oder "Starwars"? Diese Technik wird nach wie vor in Filmen genutzt. Und mehr noch: Das Motiv wird mit einem großen Orchester quasi aufgepumpt. Viele Streicher, Bläser kombiniert mit Schlagwerk und Chören sind in Mittelalter-Filmen, wie in Phantasy-Streifen zu hören. Ausschlaggebend für den Artikel ist dieses Video mit Hans Zimmer auf youtube. Er spricht darin über sein Verständnis von Harmonik. Seine Grundthese ist: Lass alles in der Schwebe, sei nicht eindeutig in den Akkorden und mache bewusst Fehler, die in der klassischen Harmonielehre verpönt sind. Am Ende des Artikels soll das durch das Austauschen von Akkorden verdeutlicht werden.


Ich möchte versuchen die Analyse so zu machen, dass man sie als Laie und als Musiker versteht. Das wird sicher ein paar Begriffsschwierigkeiten mit sich bringen. Letztlich kommt es aber darauf an, es zu hören.

Wie baut man sich seinen Soundtrack? -
Über Tonleitern und Akkorde

Ich habe für diesen Artikel mal einen kleinen drei Minuten Beispiel Track produziert und seziert. Damit könnt Ihr auch als Nichtmusiker versuchen nachzuvollziehen, was eigentlich passiert in solchen Filmscores. Man verzeihe mir, dass ich beim Mixing und Mastering nicht ganz so genau gearbeitet habe. Hier könnt Ihr euch den ganzen Track einmal in voller Länge anhören:



Hier ist auch ein Screenshot des Arrangements, wie ich es im Aufnahmeprogramm angelegt habe. Ohne Noten lesen zu können, kann man hieran gut sehen, wann was im Stück einsetzt und wann zusammen spielt. Das ist quasi die Partitur, der Fahrplan, den der Dirigent oder die Musiker sonst so vor sich haben.

Arrangement in Cubase
Tonleiter, Stufen, Melodie

Grundlegend ist in der Musik die Harmonielehre. Es würde zu weit führen hier eine umfassende Einführung zu geben. Die ist auch nicht nötig. Man muss nur verstehen, was eine Tonleiter und ein Akkord ist.

Eine Tonleiter besteht, wie eine Leiter auch, aus Einzeltönen - man könnte auch Sprossen oder Stufen sagen. Nach einem bestimmten Bauplan entstehen die Tonarten. Aus einer Tonleiter - z.B. C-Dur - ergeben sich die Töne
c d e f g a h c

Damit kann man Melodien bzw. können wir unser Leitmotiv basteln.

Ich habe für mein Beispiel die Tonart g-moll gewählt. Es gibt quasi zwei Motive bzw. Themen. Ich habe beide einmal mit Klavier gespielt und sie Thema 1 und 2 genannt, damit man es pur raushören kann.

Thema 1


Thema 2


Die Themen werden im kompletten Stück vom Chor und von Streichern gespielt. Sie spielen ein und die selbe Melodie.

Die Begleitung - Akkorde

Schichtet man mindestens drei Töne übereinander, erhält man einen Akkord bzw. Harmonie.  Die Tongeschlechter Dur und Moll entstehen aus den unterschiedlichen Abständen der Töne innerhalb eines Akkords. Im Volksmund sagt man Dur klinge eher fröhlich positiv und moll eher traurig und dunkel. Bleiben wir mal bei der Unterscheidung, auch wenn ich kein Freund davon bin. Durch die Schichtung von Tönen über den einzelnen Tönen der Tonleiter entstehen Akkorde, die verwandt miteinander sind und bestimmte Funktionen im Stück erfüllen. Nach den Regeln der Harmonielehre bastelt man dann eine Kombination von Akkorden zusammen und erhält somit die Grundlage für unser Leitmotiv. Hierzu kann man sich die Tonleiter nehmen und nach der sogenannten Stufentheorie Akkorde kombinieren.

Ich habe für mein Beispiel folgende Akkordverbindungen gewählt:

Thema 1 - Gm Bb Eb F | Gm Eb F F
Thema 2 - Cm Ab Eb G | Cm Ab Eb G/H D/A

Die Akkorde - Das Orchester

Bei meinen Aufnahmen habe ich unter anderem mit virtuellen Instrumenten von Cinesamples gearbeitet. Diese Firma hat sich auf Software-Instrumente für den Film- und Fernsehbereich spezialisiert. Die Orchesterklänge stammen vom CineOrchestra 2.0 Instrument. Die Streichermelodie sind die Session Strings Pro von Native Instruments, der Chor stammt aus der Library von Kontakt 5.

Das Instrument wurde in drei Sektionen eingeteilt. Das wird in diesem Demovideo erläutert. Akkorde sind komplett gesampelt, so das eine Taste schon bereits die fehlenden Töne mitklingen lässt und die Harmonien schon fertig sind. Man kann also noch mehr in Stufen denken.



Low Chords

Ich bin beginne mein Beispiel mit den Low Chords. Also tiefe, dunkle Akkorde. Man hört zunächst die Begleitung für Thema 1, dann für Thema 2.


Tiefe, lange Töne und Flächen erzeugen Spannung im Film. Oft ist es sogar nur ein sehr tiefer Ton, der liegen bleibt.

Diese Akkorde werden bis zum Ende immer wiederholt. Nur die Lautstärke (Dynamik) ändert sich. Es folgen auf den Low Chords die beiden Themen gesungen vom Chor und später unterstützt von den Streichern.

Tutti Chords

Um dem ganzen noch mehr Steigerung zu verleihen, kommen im Laufe des Stücks immer mehr Instrumente hinzu. So hört man ab 1:26 zusätzliche Streicher und Bläser in den Akkorden, die sogannten Tutti Chords (itl. "tutti" = alle). Das gesamte Orchester spielt also die Akkorde zusammen. Gemeinsam mit den Low Chords klingt die Steigerung also so:

Dadurch, dass nun auch höhere Lagen gespielt werden, klingt es insgesamt heller und lauter.

Tutti Octaves

Ab 1:55 min werden vom Orchester auch die Töne gedoppelt und in Oktaven gespielt, die schon grundlegend für die Low Chords und Tutti Chords sind. Damit wirkt das Ganze nun noch fetter, vor allem, weil das Blech nun sehr deutlich laut zu hören ist. Das sind vor allem Trompeten und Posaunen. Die Tutti Octaves klingen so:



Schlagwerk

Was noch fehlt zum perfekten Soundtrack ist das Schlagwerk Wer erinnert sich nicht an Trommelgewitter beim letzten Kriegsepos oder den Angriff der Römer auf eine Stadt? Cinesamples hat dafür eigens ein Instrument entwickelt namens Drums of War. Der Titel sagt eigentlich schon alles. Das Instrument ist eine Sammlung von verschiedenen Trommeln und Percussioninstrumenten. Sehr beliebt bei Filmmusikern sind die großen japanischen Taikotrommeln oder SubDrums. Beide habe ich verwendet im Beispiel. Die Sub Drum beginnt mit einem tiefen Basston. Die Taikos sind die lauter werdenden Trommelwirbel, die mit einem Beckenschlag beendet werden.




Nur immer das selbe oder doch was anderes?

Hans Zimmer spricht in dem anfangs erwähnten Video davon, den Sound möglichst nicht eindeutig zu machen und lange in der Schwebe zu lassen. Auch die Wahl eines der Theorie nach falschen Akkords in einer Folge, ist mittlerweile typisch Hollywood. Die Low Chords tauchen in Filmen oft immer wieder leise im Hintergrund von Szenen auf. Aber nicht unbedingt die selben, wie im präsenten großen Leitmotiv. Oft sind sie leicht verändert. Das geschieht ganz einfach, indem der Akkord umgeschichtet wird. Ein Beispiel:

Der Ausgangsakkord (hier Gm)  ist aufgebaut aus

D
Bb
G

Man tauscht nun einfach die Töne und stellt sie um, erhält man folgende Möglichkeiten:

G  | Bb
D  | G
Bb  | D

Es ist zwar immer noch der Gm-Akkord, doch ist nun im Bass nicht der Grundton G, sondern das B. Man könnte ihn nun als Gm/B oder als Bb6 bezeichnen. Der Akkord klingt nun ein klein wenig anders, das Motiv passt aber immer noch darüber.

Ich habe ein Beispiel gemacht, in dem ich die oben bereits gehörten Low Chords alle durch solche Ersetzungen ausgetauscht habe. Es ist die selbe Folge und widerum doch nicht. Hört selbst:



Nun noch einmal mit den Themen darüber. Etwas andere Begleitung, funktioniert aber trotzdem.



Zum Vergleich nochmal die erste Version der Low Chords mit dem Thema darüber:


Man hört, dass kleine Veränderung erstmal neu wirken, aber dadurch, dass nur eine Kleinigkeit verändert wurde, schwebt der Klang. Er ist offen und anders und dennoch passt das Leitmotiv darüber und kann so immer wieder im Film auftauchen. Immer in etwas anderer Form, aber es wird sich einbrennen.

Fazit

Ich kann nicht behaupten, mich mit Hollywood-Musikern vergleichen zu können, aber die Zutaten für einen Epos-Soundtrack sind denkbar einfach. Im Grunde geht es um den fetten Orchesterklang mit viel Blech und viel Fundament. Dazu epische Chöre, die das ganze so sakral werden lassen. Je nach Genre kommen noch regionale Instrumente dazu, wie Dudelsack oder Flöten. Der Chor kann auch durch einen sehr hohen klaren Sopran einer Sängerin oder durch die tiefen Kirchenchöre ersetzt werden. Eine Orgel könnte eine Rolle spielen. Es geht um den Teppich und um ein Leitmotiv. Wie einfach das sein kann, hab ich versucht zu zeigen. Letztlich wäre das aber nicht möglich gewesen, ohne die virtuellen Instrumente, die quasi all diese Theorie schon beinhalten und in Software herunter gebrochen haben. Allein die Aufteilung der Tastatur innerhalb des Software Instruments sagt schon alles über die Machart dieser Art von Filmmusik. Ich möchte aber betonen, dass ich für diesen Artikel nicht von den genannten Firmen gekauft wurde. Ich möchte Euch nur zeigen, womit ich arbeite. Das frage ich mich bei vielen Stücke selbst oft. Daher sollte es nur ein Hinweis sein.

Wenn Ihr Fragen habt, schreibt mir gern einen Kommentar. Ich habe im Artikel nicht alles im Detail oder verständlich für alle erklären können. Um so spannender kann eine Diskussion im Nachhinein sein. Ich freue mich auf Eure Gedanken dazu. Und wenn Ihr das nächste Mal einen Film schaut, hört doch mal, ob Ihr ein Leitmotiv erkennt. ;)

Und hier nochmal das Ausgangsstück, damit Ihr nicht hoch scrollen müsst...




Dienstag, 26. März 2013

Hear and Now Live Mitschnitte

Es ist vollbracht: Ein kleines Video vom Hear and Now Konzert vom 24.03. und eine Stunde Audio-Mitschnitt sind online! Ich habe mich doch dazu entschieden nur von einer Kamera das Bild- und Tonmaterial zu schneiden. Das mit drei Kameras war mir dann doch zu kompliziert. Cutter ist eben nicht umsonst ein eigener Beruf.

Einen ca. sechs minütigen Zusammenschnitt als Video gibt es hier zu sehen:


Einen etwa einstündigen Audiomitschnitt hört Ihr hier:



Das nächste Hear and Now gibt es am 10. April um 20 Uhr. Weitere Infos hier.

Wie war's im Ethnic Space?

v.l. Max Geng, Phil Ziegler, Stephan Ziron
Foto: vegan-design.com
Direkt nach Hear and Now Konzerten schätze ich mich und das, was ich improvisiert habe, als nicht so zufriedenstellend ein. Im Zweifel für den Zweifel. Das treibt mich an. Selbstzufriedenheit ist der Tod für jeglichen Fortschritt. Womit war ich im ersten Moment unzufrieden? Dadurch, dass ich mich nach zwei stündigen Soundcheck, der nicht zum gewünschten Klangergebnis führte, gegen eine Mikrofonabnahme mit Røde M3's des verstimmten Klaviers entschied, fuhr ich eine halbe Stunde vor Beginn noch schnell nach Hause und holte mein Yamaha P120 E-Piano. Die Mikros sind für Klavierabnahme schlichtweg nicht geeignet und wenn das Piano auch noch derart verstimmt ist... Leider versetzte meine späte Entscheidung und dass das Hi-Hat des Drummers Max kaputt war, uns alle in Stress. Dieser Stress war mit ausschlaggebend dafür, dass wir uns direkt vor dem Auftritt nicht wirklich fokussieren konnten auf das, was kommt. Ein verstolperter Anfang. Während des Konzerts hatte ich nicht wirklich das Gefühl des Kontakts untereinander. Der Einsatz von iPad und Sampler lies mich zusätzlich unsicher zweifeln. Das war mein Gefühl auch nach dem Auftritt.

Als ich nach Gesprächen mit dem Publikum und später die Aufnahmen Revue passieren lies, sah die Sache schon anders aus. Innensicht, eigener Anspruch und das letztliche Endresultat klafften auseinander. Es war gar nicht so schlecht, wie mein Gefühl, das ich hatte. Die Aufnahmen sind gut geworden und das Ergebnis, die Impro, die wir ablieferten, konnte sich hören lassen. Einzig die Performance an sich nach außen, ist verbesserungswürdig gewesen. Das hat mich sehr beruhigt. Der Einsatz von Didgeridoo war gewagt, aber hat letzten Endes gut funktioniert. Nun schlage ich mich nur noch mit dem Zusammenschnitt der Videos rum. Aber das wird schon.

Der Abend stand unter dem Motto "Ethnic Space". Es entstand kurz vor dem Konzert aus Didgeridoo und Space-Samples, die zum Einsatz kamen. Es inspirierte solch eine Inspiration vorher wirken zu lassen. Daher würde ich mich über Eure Vorschläge, Inspirationen, Worte, Titel für das Konzert am 10.4. in der Brotfabrik freuen. Kommentiert gern hier oder auf unserer Facebook-Fanpage.

Montag, 18. März 2013

Concert Improv - Keine Jamsession

Es ist endlich soweit. Am kommenden Sonntag gibt es wieder Hear and Now live on stage. Neben Max am Schlagzeug wird Phil am Didgeridoo seinen improvisatorischen Beitrag dazu leisten. Mit Max spiele ich ja nun mittlerweile schon ein paar Jahre. Wir sind sehr gut auf einander eingestimmt. Die Erfahrung in der gemeinsamen Improvisation bringt das mit sich. Um so mehr bin ich gespannt, wie die Konzert Impro mit dem Didgeridoo funktionieren wird. Es ist spannend gar nicht vorher soviel rumgeprobt zu haben, sondern das Experiment vor Publikumsaugen und -ohren geschehen zu lassen. Immerhin bewegt sich ein Didgeridoo auf einem Ton im tiefen Bassbereich. Ich bin sehr gespannt, was das mit unserer Gruppenimpro machen wird. Außerdem werde ich mit dem iPad mein Klavier samplen und als Effektprozessor für den Pianosound einsetzen. Dabei werde ich mit den Apps Samplr und LiveFX spielen. Außerdem bestücke ich meinen Sampler mit atmosphärischen Sounds, die ins Sci-Fi gehen. Eine der letzten Vorstellungen von Hear and Now Dimensions, das noch mit Theaterspiel kombiniert war, hatte Beeinflussung durch Horror- und Darksamples erfahren. Den Gegensatz des tiefen erdenden Tons des Didgeridoos möchte ich kontrastieren mit der Klangvorstellung des Weltalls. Daher der Science-Fiction-Ansatz. Natürlich wird das alles um das August Förster Piano gebaut, das sich sehr gut spielt und wieder mal der Beweis dafür ist, dass ein gut verarbeitetes älteres Klavier mehr wert sein kann, als ein billiger neuer Flügel. Wo es in dieser Konstellation musikalisch hingeht, wissen wir, wie immer, noch nicht.

Hear and Now - Concert Improv

24. März
20 Uhr

mit Stephan Ziron (Piano, iPad, Sampler)
Max Geng (Drums)
Sé Strobach (Licht & Ton)
als Gast: Phil Ziegler (Didgeridoos)

Brotfabrik Berlin
Caligariplatz 1
13086 Berlin Weißensee

Eintritt 10/7 Euro

Karten unter karten@brotfabrik-berlin.de
oder an der Abendkasse.



Es kam in den letzten Tagen die Frage auf, ob es denn nicht einfach eine Jamsession sei, die wir da veranstalten. Das muss ich entschieden zurückweisen. Auch wenn es auf den ersten Blick so scheinen mag, als würden wir "einfach nur ein bisschen jammen", ist der Ansatz ein anderer. Konzert Impro bedeutet, dass die innere Haltung eine andere ist. Bei einer Jamsession spielt man für sich und die Kollegen, hauptsächlich aus Spaß oder zu Übungszwecken. Sicherlich kann ein Publikum dabei auch genug mitnehmen für sich. Aber bei der Konzert Impro steht der Gedanke des Konzertieren im Vordergrund. Alles, was man auf der Bühne tut, ist einem Publikum bewusst gewidmet. Der Eigenanteil ist bei der Kunst eh immer groß genug. Aber es ist für mich ein Unterschied, zu wissen, dass ich für ein Publikum improvisiere oder für mich allein oder in einer Gruppe aus reinem Vergnügen. Der experimentelle Charakter und das sich auf die Suche begeben, auf einen ungewissen Weg, ist das spannende an der Konzert Impro, die zwar locker wirken kann, aber einen anderen Gedanken verfolgt. Wenn ich weiß, dass ich ein Stück darbiete, bewerte ich alles ganz anders. Ich würde nie auf die Idee kommen, einen Gedanken abzubrechen auf der Bühen vor Publikum, sondern ihn so zu vollenden, dass es eines Publikums angemessen ist. Daher stehe ich auch nicht mit unzählig vielen Leuten auf der Bühne, wie vielleicht bei Jamsessions üblich. Ich habe gemerkt, dass es auch schwierig sein kann, je nachdem, welche Instrumente beteiligt sind. Darum überdenke ich die Auswahl der Instrumentalisten. Für das Endprodukt, für das Publikum.

Mittwoch, 13. März 2013

Blogparade - Musikhören 2.0

Hagen Kohn hat auf seinem Blog zu einer Blogparade zum Thema "Digitale Musik - Musikhören 2.0" aufgerufen. Ich schreibe viel über Musik machen und lernen, aber weniger über meine Hörgewohnheiten. Dann möchte ich die Chance doch noch nutzen.

Line-up

Wenige Schallplatten, etwas mehr CD's, Windows Mediaplayer, iTunes, Spotify Premium, Youtube, Vimeo, dailymotion, Soundcloud.

Home-Listening

Vinyl - Quelle: wikimedia.org
Ich höre seit gut drei Monaten fast ausschließlich nur noch über Spotify Musik. Den Premium Account habe ich mir zugelegt, damit ich auf iPhone und iPad auch mobil Musik hören kann. Das ewige Bestücken meines iPhones mit Musik nervte mich sowieso schon immer. Soundcloud gehört zu Hause auch dazu. Das verwende ich für eigene Musik und zum hören, was andere Musiker so produzieren. Früher habe ich oft Last.fm genutzt, aber seitdem dort immer mehr die Funktionen eingeschränkt wurden, ist es für mich nicht mehr interessant. In der Küche läuft selten mal Musik. Dann eher ein Lokalsender mit "den besten Hits". Da das dann nach einer Weile nervt, weil sie die Songs ja in Schleife spielen, läuft nicht jeden Tag Küchenradio. Im Bad ist jeden morgen DLF zu hören. Ich schließe auch mal mein iPhone ans Radio zum Musikhören. Dann zum Podcast hören oder Spotify.

Ich höre meist über meine Stereo-Anlage, nutze aber auch meinen Beyerdynamik DT 770 Pro Kopfhörer sehr gern. Wenn er auch ein Studiokopfhörer ist, aber Hören über Kopfhörer mag ich eigentlich viel lieber, als über Boxen. Unterwegs reichen mir Sennheiser Ohrknöpfe, auch wenn man merkt, dass man damit am Sound spart. Nur streame ich ja sowieso, da ist die Soundqualität auch nicht so toll.

Downloads/Player

Ich nutze unter Windows lieber den Mediaplayer als iTunes. Spotify hat sowieso den eigenen Player. Musik kaufe und lade ich über iTunes, da ich den Kauf dann auch gleich auf den mobilen Geräten habe. (Musik "überspielen" nervt, s.o. :) ) Früher nutzte ich Winamp. Den Player fand ich besser als den Mediaplayer. iTunes ist als Player eine echte Krankheit. Hab ich nie gemocht. Bei Youtube schaue ich ab und an mal ein Video. Listen interessieren mich da nicht so. Die eine oder andere Party hab ich dann aber doch schon mal über Youtube Videos beschallen können.


Streaming

Hat bei mir mit Shoutcast über den Winamp Player angefangen. Einfach nach Genre gesucht und tolle Internetradiosender gefunden. Nun nur noch Spotify. Playlists, die andere erstellt haben, einfach folgen, finde ich eine super Idee. Ich habe begonnen auch thematische Playlists anzulegen. Beim Stöbern stößt man immer auf neue Musik. Das finde ich besonders spannend.
Mit Last.fm hat es eigentlich begonnen. Ich fand hier auch die Suchfunktion nach Genres besonders spannend. Um einen Eindruck auch von Unbekannten zu bekommen, sehr gut. Aber die Werbung und der Webplayer haben mich nicht überzeugt. Das wurde dann in den letzten Jahren immer mehr. Auch das mobile Angebot ließ mehr und mehr zu wünschen übrig. 


Beyerdynamic DT 770 Pro - Quelle: beyerdynamic.com
Fazit

Ich höre Musik quasi nur noch als Stream. In seltenen Fällen, wenn ich Aufnahmen nicht bei Spotify finde, kaufe ich sie als Download oder als CD. Ich habe Spotify auf beste Qualität eingestellt. Es ist zwar für viele eine Glaubenssache, ob man Unterschiede zur CD hört, aber ich höre Unterschiede. Das Klangbild einer CD kann man einfach nicht mit einem 128Kbit MP3 vergleichen. Es nützt der beste Kopfhörer nichts, wenn die Aufnahme keine Qualität hat. Eine 320Kbit-Mp3 ist ein Kompromiss, eine CD letztlich immer die bessere Wahl, wenn möglich. Unterwegs nehme ich den Qualitätsverlust in Kauf, weil unterwegs auch eigentlich nicht die beste Gelegenheit ist, um Musik zu hören. Ich bin oft eigentlich viel zu abgelenkt durch die Stadt. Das wird der Musik dann meist nicht gerecht. Ich bin aber froh, dass ich über einen Streamingdienst im Grunde alles hören kann, worauf ich Lust habe. Zumindest überall, wo es Internet gibt. Es sei denn man stellt Dateien offline zur Verfügung, was ich aber noch nie gemacht habe. Meine Datenflats sind ausreichend dafür. Auch um spontan Schülern Originalaufnahmen im Unterricht vorzuspielen, ist Spotify ein toller Dienst. Mittlerweile bin ich weg von "Ich muss die Musik besitzen". Irgendwie belastet das auch. Auch wenn ein Streamingdienst flüchtiger ist, finde ich den Zehner im Monat für den Premiumaccount total in Ordnung. Dennoch gibt es nicht alle CDs bei Spotify und so höre ich auch weiterhin die Aufnahmen über CD, die ich online nicht finde. Schallplatten habe ich eigentlich noch nie wirklich gehört. Ich habe nur die bekanntesten als Erbstücke aufgehoben. 

Seitdem ich fast alle Musik immer mit mir rumtragen kann, höre ich viel mehr Musik, probiere neues aus und höre alte Platten nochmal. Aber: Nicht jeden Tag und relativ bewusst. Von Dauerbeschallung halte ich nichts.


Das persönliche Fazit zu seiner Blogparade von Hagen Kohn findet Ihr hier!

Dienstag, 5. März 2013

Grenzen für Freiheit

Improvisation bedeutet für viele Menschen Freiheit. Doch wenn man sich die Arten der freien Kunst einmal ansieht, stellt man schnell fest, dass es für viele Grenzen gibt, in denen sich entfaltet wird. Ich merke jedes Mal bei meinen Hear and Now Konzerten, dass ich mir selbst Grenzen setze und setzen muss. Eine völlig freie Impro, wie etwa im Free Jazz, ist nicht immer mein Ziel. Ich merke an mir selbst, wie ich in Harmoniemodellen während des Spielens denke. Vor allem in den Feldern, wo die Improvisation nicht sehr atonal und abstrakt klingt. Unweigerlich folge ich Regeln der Harmonielehre. Wird es mir dann zu unbunt, breche ich dieses Muster und lasse ein neues entstehen. Der Kern der Improvisation, je weniger Regeln sie folgt, ist der Bruch. Aufbau und Bruch, neuer Aufbau und wieder Bruch. Zwischendurch gibt es Felder, die gleichmäßig sind und sich wenig verändern.

Ich überlege immer wieder neu, wie ich Neulingen und Schülern die Improvisationstechniken näher bringe. Es gibt viele Herangehensweisen, hunderte Theorien und noch mehr Bücher darüber. Das Wichtigste ist, meiner Meinung nach, dass man sich selbst während des Spiels noch hört und nicht ganz in seinem theorietischen Konstrukt in seinem Kopf bleibt. Sonst ist kein Flow möglich. Es ist immer eine Art Meditation und ein Weg.

Quelle: wikipedia.org
Eine Herangehensweise sind oben beschriebene Grenzen. Wenn ich erst einmal ein kleines überschaubares Feld habe, das ich aus dem Stegreif bearbeiten kann, fühle ich mich nicht so überfordert von der ganzen Freiheit. Somit setze ich Instrumentalisten bewusst musikalische Grenzen. Die einfachste Form der Improvisation ist die melodische auf den schwarzen Tasten des Klaviers, sprich die Pentatonik. Der Klang erinnert die meisten an asiatische Musik. In der Tat folgen viele Musikarten außerhalb der modernen europäischen Musik dem Muster der Pentatonik. Ich gebe dem Schüler zunächst die Aufgabe nur die beiden schwarzen Tasten, die nebeneinander liegen zu nutzen (also c# und d#). Außerdem spiele ich ein Call-and-Response. Ich beginne mit einer musikalischen Frage, der Schüler antwortet mit seinen zwei Tasten. Damit ist dem Chaos noch weiter Einhalt geboten. Im nächsten Schritt probiere ich die drei schwarzen Tasten (also f#, g#, a#). Nun ist schon ein Ton mehr im Vorrat. Auch können alle Zwillinge und Drillinge auf der ganzen Tastatur genutzt werden. Und schließlich alle schwarze Tasten. Dazu spiele ich eine Kadenz in F#-Dur, in der eben die Schwarzen Tasten am meisten klingen. Was erreiche ich damit? Die Improvisation wird nicht sofort atonal. Sie bewegt sich innerhalb einer Tonleiter. Die Begleitung klingt vertraut für das westliche Ohr. Im Grunde sind nur mit mehr als zwei oder drei Tasten kleine Melodien möglich. Davor bleiben es wenig Töne, die mehr oder weniger nur rhythmisch variiert werden können. Auf den gesamten schwarzen Tasten sieht es schon anders aus.

Gehen wir einen Schritt weiter, erkläre ich den Grundaufbau von Akkorden. Falls das noch zu früh für den Schüler sein sollte, ist der Aufbau nicht so wichtig. Ich finde aber, die Kenntnis der Stufentheorie sollte jeder Musikschüler haben. Es genügt, wenn man Griffe zeigt. In der Grundstellung ist der C-Dur Akkord dann c e g, den man gut mit der linken Hand mit 5., 3., 1. Finger greifen kann. Schiebt man nun diesen Griff runter auf a, erhält man automatisch die Grundstellung des A-moll Akkords. Weiter zum f dann den F-Dur und beim g den G-Dur Akkord. Es entsteht mit nur einer Handhaltung eine Kadenz, die jeder schon einmal gehört haben dürfte: C Am F G. Viele Popsongs wurden und werden immer noch mit dieser Akkordfolge geschrieben. Die Comedygruppe "Axis of awesome"haben das mal schön in ihrem Programm gezeigt:



Die einfachste Art ist nun die rhythmische Improvisation auf der Grundtönen der Akkorde, also c, a, f, g. Damit sind noch keine Melodien möglich. Die Erweiterung besteht aus dem Tonvorrat der Akkorde. Damit bekommt jeder Akkord schon einmal drei Töne. Da sie aber in Abständen auseinander liegen, ist auch dies noch keine befriedigende Lösung zum improvisieren einer Melodie. Es klingt etwas nach "Waldhornmusik", wie ich immer sage. Durch die Intervalle bzw. Tonsprünge klingt es so.

Ich gehe einen Schritt weiter und frage nach den ersten drei Tönen der jeweilig zum Akkord passenden Tonleiter. Damit haben wir folgenden Tonvorrat:

C-Dur:  c d e
A-moll: a h c 
F-Dur: f g a
G-Dur: g a h

Durch den Zusammenhang der ersten drei Töne einer Tonleiter sind nun eher Melodien möglich. Wechsle ich die Akkorde direkt hintereinander, kann man gut die verschiedene Töne auf kurzem Weg zu einem Melodiebogen verdinden. Wenn man mag, können auch die fehlenden Quinten noch dazu genommen werden. Dann hat man sogar noch mehr Töne. Oder gleich die ersten fünf Töne der Tonleitern.
Immer unter der Prämisse: Akkorde sind Skalen! Der klingende Akkord gibt also schon vor, was wohl ganz gut dazu passen kann.

Als weiteren Schritt kann man noch in die Transponierung bzw. Imitation gehen. Der Schüler spielt eine kleine Melodie mit den ersten drei Tönen der Tonleiter auf C-Dur, die er sich allerdings auch merken sollte. Auf der A-moll Stufe wird diese Melodie dann einfach wiederholt. Die rhythmische Figur bzw. die Stufen bleiben also die gleichen, nur die Töne sind anders. Damit hat mein ein kleines Motiv erfolgreich transponiert auf die jeweilige Stufe. Eine Technik, die auch im Songwriting oft genutzt wird.

Die Grenzen dann zu öffnen und zu erweitern oder vielleicht ganz zu lösen, steht jedem frei. Für Anfänger, die noch sehr unsicher sind und fragen "Ich soll einfach irgendwas spielen?" ist dies eine Hilfe. Wenn sie Spaß an der Grenze und am eigenen Spiel gefunden haben, stehen den folgenden Erweiterungen nichts mehr im Weg. Sie sollen sich einfach zuhören. EinTipp, der manchmal auch noch weiterhilft: Der Schüler soll Melodien spielen, die er nachsingen könnte. Damit ist man auf einem guten Weg zu einer guten Melodie. Ob es dann auch für alle Beteiligten gut ist, muss man einfach ausprobieren. Improvisation lernt man nur über die Praxis!

Das nächste Hear and Now Konzert spiele ich am 24.03. um 20 Uhr in der Brotfabrik Berlin. Infos gibt es hier.

Samstag, 2. März 2013

Blogparade - Und was machen Sie so beruflich?

Die Blogparade zum Thema Berufsbeschreibung wurde initiiert von Wibke Ladwig von Sinn und Verstand. Ich will mal versuchen, zu beschreiben, was ich eigentlich so beruflich mache.

Das ist ein kleiner Überblick über das, was ich tat und was ich derzeit tue. Bei aller Vielfalt dreht es sich doch hauptsächlich um Musik. Ich kann sagen, dass ich Musiker bin, aber vielmehr tue als nur hinter meinem Instrument zu sitzen.

Musiker

In erster Linie bin ich Musiker. Das ist auch oft meine Antwort auf die Frage nach meinem Beruf. Schon als Schüler bin ich öffentlich mit meiner ersten Band "The Goosepimples" in meinem Geburtsort Wernigerode und Umgebung aufgetreten. Außerdem war ich zu jener Zeit auch Trompeter in der Big Band meiner Musikschule, wo ich u.a. bei Thomas Schicker das Keyboard- und Klavierspiel lernte. Trompete folgte nach den Tasten. Auch solo mit Keyboard spielte ich damals vorwiegend in Hotels. Als ich 2002 in Würzburg mein Studium der Musikwissenschaft, Pädagogik und Soziologie (Magister) begann, spielte ich dort in einer Big Band Trompete und in der Rockband "Paper Boat" Klavier und Keyboard. 2005 ging ich nach Berlin.
2007 hatte ich meine erste Probe mit meiner ersten Improtheater Gruppe "Zwo Drei Vier". Das war der Grundstein für meine bis heute schwerpunktmäßige Arbeit im Bereich Improvisation und Theater. Es folgten Engagements mit zahlreichen Improgruppen in Berlin. Letztlich bin ich festes Ensemblemitglied beim Improtheater Paternoster, für das ich regelmäßig und am häufigsten spiele. Ich mache hauptsächlich Musik, gestalte Szenen musikalisch, gebe die Basis für Songs, moderiere ab und an hnd spiele selbst auch Impro, u.a. in der Theaterklause Brandenburg mit "Verrückte & Verliebte".
2009 begann ich meine Impro Konzertreihe "Hear and Now" in der Kulturfabrik Moabit. Etwas später kam der Schlagzeuger Max Geng hinzu. Die Erweiterung mit Theaterspiel wurde etwa ein Jahr gespielt in der Brotfabrik Berlin. Dort spiele ich nun weiterhin regelmäßig reine Musik Impro Konzerte.
Ich spielte mit der Gitarristin und Sängerin Gabriele Groll unter dem Namen "Central Porks Best" in einem Jazzduo. Zwischen 2007 und 2009 spielte ich mit der französischen Sängerin Marie Giroux das Kabarettprogramm "Cocorico - Die kulturelle Ausnahme" (Text: Thomas Pigor) u.a. in der Ufa-Fabrik Berlin. In zwei Produktionen für Deutschland Radio Kultur spielte ich Klavier.

Theater

Neben dem Improtheater spielen, was öffentliche Shows (mittwochs in der Kulturbrauerei mit Paternoster), Firmenshows und Unternehmenstheater beinhaltet, habe ich mehrere Theaterproduktionem für das NaT-Theater unter der Leitung und Regie von Birgit Liebau gespielt. Dort hatte ich die musikalische Leitung und Kompositionsauftrag für "Der kleine Prinz" und die Theatersoap "Pension Schönes Neukölln" (2 Folgen). Ich habe Lieder und Musik für die Stücke geschrieben und die Proben für und mit weiteren Musikern geleitet. Für eine freie Theatergruppe habe ich in der Zeit (ca 2010) für zwei Stücke Musik geschrieben und Auftritte gespielt.

Unterricht, Workshop, Training

Seit ca zwei Jahren noch bis Juni 2013 unterrichte ich Keyboard und Klavier an einer privaten Musikschule. Außerdem habe ich seit 2009 mehrere Workshops für Improtheater und improvisierte Musik gegeben. Nicht nur offene Workshops in Berlin fanden statt, sondern auch Improgruppen habe ich trainiert. Im Unternehmensbereich habe ich Workshops im Bereich Teambuilding und Kreativität mit Methoden des Improtheaters und Impromusik gegeben. Außerdem gebe ich nach wie vor Privatlunterricht im Klavier und improvisierter Musik. Nach meiner eigenen musikalischen Ausbildung begann ich bereits Unterricht zu geben, u.a. auch für eine Nachwuchsband und Big Band.

Walkact

Für Die Humorpolizei mache ich Publikumsinteraktion und -animation mit einem Kollegen zusammen. In diesem Kontext trete ich auch mit einer Comedyshow auf. Dies meist im Bereich Firmenevents.

Freie Projekte

Unter frequenz9.de veröffentliche ich zusammen mit meinen Kollegen Georg Weisfeld und Thomas Jäkel Podcasts zu Themen wie Kunst & Kultur, Improtheater, Hörspiele und Satire. Ich nehme die Podcasts auf, rede mit und produziere sie im eigenen Studio. Außerdem arbeite ich seit ca 1,5 Jahren mit dem Frankfurter Singer/Songwriter Hektor Nase zusammen und bin hier für die Produktion zuständig.

Sonstiges

Zwar nicht hauptberuflich, aber sehr gern mache ich Grafikdesigns, Print- und Onlinemedien. Ich erstelle Homepages, Plakate, Flyer, etc. Alles Grafische mache ich selbst.



Zur freiberuflichen Tätigkeit als Musiker gehört weit mehr in das Aufgabenfeld, als bloß Musik zu machen. Neben den eigentlichen Auftritten gehört das Selbstmarketing in Sozialen Netzwerken dazu, Werbemittel werden selbst erstellt und aktuell gehalten, die Buchhaltung, Steuererklärung, Angebote schreiben, neue Workshops konzipieren, Proben, Unterricht geben, Blog schreiben....
Nur mit der Kerntätigkeit würde es wahrscheinlich nicht möglich sein, selbstständig in diesem Job zu arbeiten. Dass ich einmal Musikwissenschaft studiert habe, ist für meinen Job nur am Rande relevant. Im Bereich Weiterbildung und Unterricht hat es direkten Einfluss gehabt. Aber dennoch ist das theoretische Wissen immer auch relevant für die eigene Praxis.

Vielleicht noch eine kleine interessante Sache: Wenn ich Fremden Sage, dass ich Musiker bin, haben viele gleich diese Assoziationen von Bandmusik, Rock'n'Roll etc. Sage ich, dass ich Pianist sei, denken sie an Philharmonie und Klassik. Jazzmusiker sind irgendwo dazwischen. Aber eine Frage schließt sich immer an: "Und, kannst du davon leben?"

Und was macht Ihr so beruflich?